Parasiten-Panik Sie sind überall! Nehmen die Bettwanzen Paris in Beschlag?

Eine Wanze mit Beinen und großen Augen: Aufnahme mit einem Rasterelektronenmikroskop
Aufnahme einer Bettwanze mit einem Rasterelektronenmikroskop
© Getty Images
Zwischen Hysterie und berechtigter Sorge: Warum ganz Paris derzeit über Bettwanzen diskutiert.

Es ist ein alter Witz, mit dem Taxifahrer am Flughafen Charles de Gaulle gern ihre soeben angekommenen Gäste erschrecken: "Bonjour. Willkommen in Paris. Die Stadt der Liebe und der Geschlechtskrankheiten!" Die Reisenden lachen verlegen und sind dann erst mal ruhig. Der Fahrer steuert mit der entschlossenen Miene eines Kriegers Paris Centre entgegen: Auf geht's in die wilde und verkommene Metropole!

Dahinter steckt eine mentale Besonderheit: Aus irgendeinem Grund scheint vielen Pariserinnen und Parisern die Vorstellung zu gefallen, dass all der Glamour und Luxus in ihrer Stadt nur eine Fassade sei, die alles andere verberge. Den Dreck und die Dekadenz. Die vielen Tücken und Besonderheiten, die aus dem Alltag eine "galère" machen, eine nervenaufreibende Plackerei. Wenn man einen Pariser beleidigen will, sagt man ihm, dass seine Stadt sehr sicher und sauber sei. Die Hochglanz-Serie "Emily in Paris" ist für viele Bewohnerinnen und Bewohner eine einzige große Kränkung.

An den Tresen der Bistros schaukeln sich regelmäßig die Gespräche hoch über Ratten und Müll – und seit einigen Wochen auch über Bettwanzen. Es begann nach den langen Sommerferien.