Mit Ihrem Buch "Mission Traumfrau" hat Nina Deißler eine Anleitung zum Flirten für Männer verfasst. Nach der Lektüre kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Wir veröffentlichen einen Auszug aus ihrem Buch:
Es gibt drei Dinge, die Sie über Frauen und das Flirten unbedingt wissen müssen.
Diese grundlegenden Fakten gelten für alle Frauen mit jedem Mann und in jeder Situation. Sie wurden mir in den letzten zehn Jahren von jeder Frau bestätigt und haben sich in jedem Flirtkurs bewiesen, den ich gegeben habe:
Flirtfakt Nr. 1: Frauen sagen nicht gerne Nein
Wie bitte? Das soll ja wohl ein Scherz sein – werden Sie jetzt vielleicht denken. Aber überlegen Sie mal genau: Wie oft haben Sie eine Frau schon wirklich ganz klar "Nein" sagen gehört? Ich meine wörtlich: "Nein!" Meistens war es doch eher so was wie ein "Ähm, lieber nicht" oder wenn es böse war "Wohl kaum" oder "Zieh Leine" – manchmal war es vielleicht auch nur ein böses Gesicht oder eine Grimasse. Frauen fühlen sich unglaublich unwohl damit, wirklich "Nein" zu sagen. In meinen Flirttrainings müssen wir das mit etwa 90 Prozent der anwesenden Frauen (jeden Alters!) wirklich üben, denn kaum eine schafft es, ohne sich zu schämen oder blöd rumzustammeln.
Frauen lernen in ihrer Kindheit noch viel stärker als Männer, dass sie lieb sein müssen und dass sie vor allem beliebt sein müssen. Da Frauengruppen nicht hierarchisch (von oben nach unten), sondern netz- und kreisförmig funktionieren, ist es für jede Frau (meist sogar ohne dass ihr das bewusst ist) wichtig, sich nicht unbeliebt zu machen. Das ist wie ein Reflex, gegen den sie im Grunde nichts tun kann. Frauen sagen auch im Gespräch miteinander nur höchst selten das Wort Nein – sie "winden" sich lieber und finden diplomatische Schleichwege, wenn sie Nein meinen.
"Mission Traumfrau"
Gekonnt flirten, verführen und die Richtige finden. Der Ratgeber für Männer.
Humboldt Verlag
224 Seiten, 19,99 Euro
Bestellbar bei #link;https://buecher.schluetersche.de/de/mission-traumfrau1,570348886.html;Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG#
Und jetzt kommt's: Wenn Sie mit einer Frau flirten wollen, die Frau aber nicht sicher ist, ob ihr das gefallen wird (und das ist sie ja aufgrund ihres Misstrauens nur sehr selten), dann wird sie keine oder nur sehr, sehr verhaltene Signale senden. Sie will, solange sie kann, Informationen sammeln, die ihr dabei helfen, sich zu entscheiden. Wenn sie nämlich einen Fehler macht und "zu spät" merkt, dass ihre Aufgeschlossenheit ein Fehler war, dann wird sie irgendwann "Nein" sagen müssen. Und das wird für sie schwieriger, je mehr Kontakt zwischen Ihnen beiden geknüpft wurde, denn sie kommt immer mehr in die Zwickmühle, sich zurückziehen, aber gleichzeitig nicht unbeliebt machen zu wollen. Da sagt so manche Frau lieber gleich direkt am Anfang Nein, solange Sie noch ein Fremder sind, der wieder weg ist, wenn sie nur ein böses Gesicht macht. In diesem Moment ist es nämlich noch nicht so schlimm, wenn man sich unbeliebt macht. Nach dem Motto: Lieber ein mögliches unangenehmes Erlebnis verhindern, als ein Risiko einzugehen und sich dann unbeliebt machen zu müssen …
Wenn Sie eine Frau also irgendwie von der Seite anquatschen, kann es gut passieren, dass sie reflexartig "Nein" (oder eben eine weiblich verpackte Version davon) sagt, einfach nur, weil sie nicht weiß, was Sie wollen und das Nein direkt am Anfang am einfachsten und sichersten für die Frau ist. Ich zeige Ihnen daher ein paar Möglichkeiten, die Risiken für ein "Nein" drastisch zu reduzieren!
Flirtfakt Nr. 2: Frauen wollen Spaß haben
Viele Frauen sind genervt davon, von Männern angesprochen zu werden, nur weil sie attraktiv sind (oder eben nicht angesprochen zu werden, wenn sie sich nicht "auftakeln"). Viele besonders attraktive Frauen wiederum werden allerdings tatsächlich sogar eher selten angesprochen – und wenn, dann fast immer von totalen Vollidioten mit echt blöden Anmachen. So finden sich all diese Frauen, ohne es zu merken, in einer absurden und unschönen Situation wieder: Sie lernen keine netten Männer kennen, weil sie immer nur von Deppen angebaggert werden, die in ihr Höschen wollen. Und weil das so ist, verschließen sie sich und flirten nicht mit Männern. Und weil sie sich verschließen, trauen sich nur die Männer, die es sowieso bei jeder versuchen …
Frauen haben längst mitbekommen, dass viele Männer einfach nur auf der Jagd sind. Sie wissen inzwischen, dass Männer ihnen nach ihrem Äußeren Punkte von eins bis zehn für Attraktivität geben und was der Ausdruck MILF für eine Frau über 30 bedeutet … Und das geht ihnen echt auf die Nerven. Nach wie vor mögen es Frauen, wenn man sie schön findet. Aber es ärgert sie, wenn ein Mann deshalb sofort "etwas will" und nur auf ihr Äußeres und seine Triebbefriedigung fixiert ist. Die meisten Frauen wünschen sich, dass ein Mann sich auch für ihre inneren Werte interessiert und nicht nur für ihr Aussehen. Dumm nur, dass man diese inneren Werte nicht sehen kann – das ist tatsächlich etwas, womit viele Frauen hadern. Frauen lieben guten Sex, aber sie wollen nicht als Objekt missbraucht werden. Sie wollen zwar begehrt werden – jedoch eben nicht nur. Und der Schlüssel ist daher selbst für die Frauen nicht einfach zu definieren – aber letztlich ganz einfach: Frauen wollen Spaß haben. Sie wünschen sich eigentlich nichts sehnlicher, als dass man sie zum Lachen bringt oder doch wenigstens zum Lächeln – oder wenigstens zum Schmunzeln. Dass sich jemand für ihre Meinung interessiert oder sie etwas Interessantes erleben. All das macht Frauen Spaß! Ich habe ja bereits in den letzten Kapiteln angesprochen, dass Sie es schaffen müssen, die Frau neugieriger zu machen, als sie misstrauisch ist. Und auch das werden wir in diesem Kapitel ausführlich bearbeiten.
Grundsätzlich jedoch hilft es schon mal, wenn Ihnen klar wird, dass Sie, wenn Sie etwas von der Frau "wollen", immer in der ungünstigen Position des Bittstellers sind. Ich hatte mal einen Mitbewohner, der spielend leicht mit so ziemlich jeder Frau flirten konnte, die er attraktiv fand. Er brauchte weder Sprüche noch Techniken – es war faszinierend: Ein paarmal konnte ich ihn dabei beobachten, wie er zum Beispiel in einem Club völlig ungeniert eine Frau beobachtete, die auf der Tanzfläche war, und man konnte ihm förmlich ansehen, wie er sie mit den Augen auszog und sich dabei köstlich amüsierte. Sie war darüber überhaupt nicht sauer – sondern ganz im Gegenteil: Als sie bemerkte, wie er sie ansah, begann sie, sich noch aufreizender zu bewegen. Kurze Zeit später nickte er ihr einfach nur auffordernd zu, so als würde er zu ihr sagen "Na, wie sieht's aus!?" Und sie kam direkt zu ihm. Sein "Geheimnis" war so simpel wie unfehlbar: Er hielt sich selbst für einen Mann, den eine Frau unbedingt kennenlernen sollte. Natürlich wusste er auch um seine Schwächen und Macken, aber er hatte keine nennenswerten Selbstzweifel im persönlichen Bereich. Er war überzeugt davon, dass er ein geiler Typ ist und dass Frauen Spaß mit ihm haben. Diese innere Einstellung strahlte so dermaßen nach außen, dass jede Frau das zu spüren schien. Er schien der Frau durch seine innere Haltung quasi telepathisch mitzuteilen: "Es lohnt sich, mich kennenzulernen!" Und wenn er doch mal einen Korb bekam, zuckte er mit den Schultern und meinte nur: "Selbst schuld!" Er wusste, dass er ein "Angebot" hatte und das hieß: "Hey Mädchen, lass uns Spaß haben!"
"Girls just wanna have fun" sang schon Cindy Lauper in den Achtzigern. Frauen wollen Spaß haben. Wenn Sie das "anbieten" können, ist das die halbe Miete! Wenn Sie mal darüber nachdenken und sich die Frage stellen, warum Sie sich eigentlich eine Partnerin – oder viele Dates mit schönen Frauen – wünschen, dann haben Sie vermutlich eine Reihe von "kleinen" und "großen" Gründen. Doch wenn Sie auch diese Gründe immer weiter hinterfragen, dann landen Sie irgendwann bei einem sehr wichtigen und gleichzeitig einfachen Hauptgrund: Sie möchten sich gut fühlen. Sie möchten glücklich sein. Sie möchten Spaß haben. Irgendetwas in der Art. Genauso geht es der Frau auch. Eine Frau will nicht, dass einer was von ihr will, das macht sie nicht glücklich. Wenn man ihr etwas anbietet, das sie interessieren könnte, wenn man sie neugierig macht, ihr ein gutes Gefühl gibt, sie unterhält, zum Lachen bringt – dann könnte sie mehr davon wollen.
Flirtfakt Nr. 3: Die Wirkung siegt über das Wort
Machen Sie sich auch sehr viele Gedanken darüber, was Sie zu einer Frau sagen sollen, wenn Sie sie ansprechen? Dann geht es Ihnen wie den meisten Männern. Und ich werde jetzt mit einer ganz einfachen Wahrheit Ihr Leben verändern: Der größte Unterschied zwischen Menschen, die viele Flirts haben, und Menschen, die kaum Flirts haben, ist der, dass Menschen mit wenig Erfolg bei einem Blickkontakt oder einer Flirtgelegenheit darüber nachdenken, was von ihnen erwartet wird.
Diese Gedanken sind zum Beispiel:
• Was soll ich sagen?
• Was, wenn sie mich ablehnt?
• Was kann ich tun, damit sie mich mag?
• Was erwartet sie von mir?
Mit anderen Worten: Menschen, die keine guten Flirter sind, denken eigentlich die ganze Zeit nur über sich selbst nach – was sie tun müssen oder können, was von ihnen verlangt wird oder was ihnen Schlimmes passieren könnte. Menschen, die gerne und oft (und gut) flirten, machen sich solche Gedanken nicht – sie sehen eine attraktive Frau und denken: "Och, die ist aber süß".
Wo ist der Unterschied? Zum einen entstehen bei "Och, die ist aber süß" (oder sexy oder bei dem Gedanken "Hallo! Na?") in einem selbst keine Ängste und kein Druck und damit auch keine Selbstzweifel, sondern ein angenehmes, schönes Gefühl. Zum anderen – und das ist sehr wichtig – entsteht in der Folge davon auf einen solchen Gedanken ein völlig anderer Gesichtsausdruck bei dem Menschen, der das denkt, als bei dem, der sich stresst und unter Druck setzt. Überlegen Sie mal: Sie haben diese Frau gesehen – und vermutlich ohne dass diese Dame auch nur einen Pieps von sich gegeben hat, fanden Sie sie attraktiv. Wie kommen Sie auf die Idee, dass diese Frau, um Sie attraktiv oder unattraktiv finden zu können, Worte von Ihnen braucht? Längst bevor Sie das erste Wort über die Lippen bringen, hat die Frau schon entschieden, ob sie Ihnen eine Chance geben möchte oder nicht.
Natürlich ist es durch das, was Sie dann sagen, durchaus möglich, die Frau umzustimmen (und zwar in beide Richtungen – je nachdem wie gut oder schlecht das ist, was Sie da von sich geben) – aber sie hat längst genau das getan, was Sie auch getan haben: sich einen optischen Eindruck verschafft und eine erste Entscheidung über Ihre Attraktivität getroffen.
Merke:
Sie wirken, weit bevor Sie das erste Wort gesagt haben. Und je mehr Sie sich über dieses Wort unter Druck setzen, umso schlechter wirken Sie! In vielen Fällen hätte ein einfaches "Hallo!" völlig ausgereicht, wenn Sie nicht so ein jämmerliches Gesicht gezogen hätten – und wären aller Voraussicht nach deutlich erfolgreicher gewesen. Achten Sie also in Zukunft immer darauf, dass Sie sich nicht mit Stressgedanken unattraktiv machen.