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Daddylicious Pieve a salti – Familienurlaub in der Toskana

Sonne und Felder, soweit das Auge reicht: Ein Familienurlaub in der Toskana ist Entschleunigung für die Seele. Und auch für die Kinder wird einiges geboten.

Leichter Nebel lag zwischen den Hügeln des großen Anwesens der Fattoria Pieve a Salti nahe dem Örtchen Buonconvento unweit von Siena, der heimlichen Hauptstadt der Toskana. Es war, als ob die Natur ihre wahre Schönheit erst auf den zweiten Blick Preis geben wollte oder eben die Schönheit des Agriturismo selbst, denn das Land von Gian Paolo Sandrinelli und seiner Frau Elena erstreckt sich soweit das Auge reicht.

Der Aufenthalt im Landhotel war ein Teil unseres Trips mit dem Campingbus durch Italien. Die Route führte uns über die staubige Straße vorbei an den Stallungen hinauf zur Rezeption und einigen Appartements des Hotels. "Schön schnuckelig", war der erste Gedanke, nicht wissend, dass die Hauptanlage sich zwei Hügel weiter befand. Wir fuhren also nach dem freundlichen Empfang rund einen Kilometer durch Klein-Auenland hinauf auf den nächsten Hügel, auf dem sich das Herzstück bestehend aus mehreren Backstein-Gebäuden befand. Am Fuße des Anwesens ein Reitplatz und etwas weiter tiefer gelegen die Stallungen.

Überall nur Sonne

Der Ausritt mit meinem Sohn war einer der Gründe, diese Destination zu besuchen. Und die Vorstellung, dass Vater und Sohn romantisch der Morgensonne entgegenreiten, sollte sich mehr als übertreffen. Doch zuvor wartete bereits Gian Paolo auf mich, der für das Treffen extra aus der Großstadt angereist ist. Er kickte mit seinem Sohn ganz entspannt auf der Wiese vor dem Hallenbad – unsere beiden Jungs gingen also ihrer Lieblingsbeschäftigung nach und die beiden Papas konnten in Ruhe quatschen. Er stellte direkt klar, dass seine Frau als Eigentümerin für das touristische Angebot auf Pieve a Salti zuständig ist. Er selbst kümmert sich um die Bewirtschaftung und Vermarktung der landwirtschaftlichen Flächen auf den "läppischen" 700 Hektar Grund. Angebaut werden vor allem Getreide- und Hülsenfrüchte.

"Alles bio" versichert mir Gian Paolo, der aufgrund einer weitreichenden Landwirtschaftskrise in den Achtziger- und Neunzigerjahren auf die nachhaltige Bio-Produktion umgeschwenkt ist und mittlerweile halb Italien mit seinen Erzeugnissen beliefert. Selten so einen entspannten Menschen kennengelernt, auch wenn das Gespräch ab und zu von wichtigen Telefonaten des Managers unterbrochen wurde.  Zwischendurch begrüßt mich seine Frau Elena, die, wie er sagt, nicht so gerne im Rampenlicht steht. "Welches Rampenlicht?", dachte ich. Ich sehe hier nur die Sonne beim Rundblick auf die Crete Senesi und in Richtung Montalcino, meinem Lieblingsdörfchen in der Toskana. Nicht nur wegen des Brunellos.

Pool mit Blick ins Tal - logisch

Ein Angestellter führt mich durch die freien Räumlichkeiten, während Gian Paolo telefonierend zu den Jungs auf der Wiese schlendert. Die Appartements und Zimmer sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und alle in der gewohnt rustikalen Bauweise eines toskanischen Bauernhofes gehalten. Neben dem Hallenbad mit gefühlt 36 Grad Wassertemperatur gibt es – auf Hügel 1 – noch einen großen Pool direkt am Restaurant. Mit Blicks ins Tal. Logisch.

Die bewusste Trennung von Restaurant und Outdoor-Pool macht die eh schon ruhige Atmosphäre noch ruhiger. Obwohl rund 80 Gäste eingebucht sind, läuft man auf der großzügigen Anlage nur der ein oder anderen Familie über den Weg. Auf den Familienurlaub sind sie hier auch spezialisiert. Es gibt ein Kinderprogramm und eben die Möglichkeit, mit Pferden das Land zu erkunden. Während auf dem Gaskocher unseres Bullis der erste Kaffee brodelte, passierten uns viele Kinder auf dem Weg zur Reitstunde oder Ausritt. Die Kinder gingen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach und die Eltern relaxen. Verlockender Gedanke.

Da das Agriturismo an der "la strada" liegt, der Italien-Rundstrecke für Radfahrer, planen die beiden mit Ihrem Landgut auch die Erschließung dieser Zielgruppe als Etappendestination. Wer also lieber Drahtesel fährt, der ist auch hier mitten im Paradies.

Mehr Entschleunigung geht nicht

Wir parkten unseren Camper folglich unweit der Stallungen. Schließlich ging es am zweiten bereits früh mit Pferd ins Landesinnere. Mein Sohn (4) hat bereits ausgiebige Reiterfahrung mit dem Pony. Da stand er nun morgens um acht Uhr vor einem echten Zossen, der mindestens zwei mal so groß war wie er selbst. Während er der Dame einen Klaps auf den Hintern gab, murmelte er zwar "ganz schön groß", betrat aber ohne Zögern den Tritt um anschließend – fast im Spagat – im Sattel zu sitzen. Zusammen mit Marco, dem Pferdeflüsterer ging es dann los.

Und was wir auf dem rund 90-minütigen Austritt erleben durften war schlichtweg atemberaubend. Die Landschaft ist rund um das Markenzeichen eines einsam auf einem Hügel stehenden Baumes einfach atemberaubend. Ab und zu musste ich die Fragen meines Sohnes übersetzen, der natürlich ganz genau wissen wollte, wie alt sein Pferd war und ob es auch noch Geschwister hat. "Mehr Entschleunigung geht nicht", dachte ich im Schritttempo. "Und wieso sind wir hier eigentlich nur drei Tage?"

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