muenchen Teures Pflaster für Studenten

München ist wie sein Schnellbahnnetz: bunt, unübersichtlich groß und teuer. Trotzdem kann man sich dem Flair der selbst ernannten »Weltstadt mit Herz« nicht entziehen. Eine Stadt mit Zwiebeltürmen in der Skyline und einem Kabarettisten als Bürgermeister kann so schlimm nicht sein. Und wenn man am Ende eines Studientages bei Augustiner und Sonnenschein im Biergarten sitzt, dann baumelt die Seele von ganz allein.

München ist wie sein Schnellbahnnetz: bunt, unübersichtlich groß und teuer. Trotzdem kann man sich dem Flair der selbst ernannten »Weltstadt mit Herz« nicht entziehen. Eine Stadt mit Zwiebeltürmen in der Skyline und einem Kabarettisten als Bürgermeister kann so schlimm nicht sein. Und wenn man am Ende eines Studientages bei Augustiner und Sonnenschein im Biergarten sitzt, dann baumelt die Seele von ganz allein.

Voraussetzung für so viel Müßiggang ist allerdings ein gut bestücktes Elternhaus oder ein einträglicher Nebenjob, denn München steht souverän auf Platz eins der teuersten Städte Deutschlands. Laut Statistik muss der Münchner Biertrinker mit durchschnittlich 4,55 Mark für 0,3 Liter viel tiefer in die Tasche greifen als irgendwo sonst in Deutschland. Und das nicht nur zur Wiesnzeit. Egal ob Gerstensaft, Miete oder der Gang in den Supermarkt, der Münchner Student zahlt drauf. Der begrenzte Wohnraum macht das Leben nicht einfacher, und manch hoffnungsvolle Wohnungssuche endete mit einem Studienortwechsel.

Auch die Zahl der Wohnheimplätze ist begrenzt. Bis zu vier Semester müssen manche Studenten auf ein Zimmer warten. Sollte man dennoch an Sprachbarrieren, Maklern und manchem NC vorbeigekommen sein, kann man anfangen, sich in München wohlzufühlen und an der Universität vorbeizuschauen.

Deren Institute verteilen sich locker über die ganze Stadt. LMU und TU sind die Kürzel, die in München jedem Studenten geläufig sind: »Ludwig-Maximilians Universität« und »Technische Universität«. Letztere ist eine der ältesten Technischen Hochschulen Deutschlands (gegründet 1868 von König Ludwig II.).

Auch die LMU blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts holte König Ludwig die bereits 1472 in Ingolstadt gegründete Universität nach München. Wer das Hauptgebäude, ein Prachtbau von 1840, betritt, dem weht noch etwas vom Geist dieser Zeit entgegen. 1943 verteilten hier die Geschwister Scholl ihre Flugblätter. Für ihren Widerstand gegen das Naziregime wurden sie hingerichtet. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes befindet sich deshalb eine Gedenkstätte für die Mitglieder der Weißen Rose. Der Streit um die Umbenennung der LMU in GSU - »Geschwister Scholl Universität« ist ein seit langem schwelender Konflikt zwischen den Behörden der Universität und der Studentenvertretung.

Über 100.000 Studenten atmen derzeit die geschichtsträchtige Luft Münchens, 41.000 davon an der LMU. Fast jeder Siebte kommt aus dem Ausland. Schließlich kann man in München praktisch »alles« studieren: von Theologie bis Informatik, von Wirtschaftswissenschaften bis hin zur Ägyptologie. Und trotz Massenuniversität kann man in einigen kleineren Fächern durchaus die Privilegien eines »Privatunterrichts« genießen. Wer die zwei Minuten Fußmarsch investiert, die man benötigt, um vom LMU-Hauptgebäude zum Englischen Garten zu wandern, kann sich zusätzlich noch der Botanik hingeben, oder einfach nur im Gras liegen. Das ist sogar in München kostenlos.

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