Bundesweit sagten 61 Prozent der von Emnid im Auftrag der Schülerhilfe befragten Eltern, dass nach ihrer Einschätzung der Leistungsdruck in den letzten zehn Jahren weiter angestiegen ist. Lediglich 18 Prozent empfanden, dass der Druck gesunken sei. Absoluter Spitzenreiter ist laut der Umfrage Bayern: 75 Prozent der befragten Eltern gaben hier verschärften Leistungsdruck an.
Druck in alten Bundesländern höher
Eltern aus den alten Bundesländern empfinden mit 63 Prozent die gestiegenen schulischen Anforderungen an ihre Kinder offenbar stärker als Eltern aus den neuen Bundesländern (56 Prozent). Dem "Spitzenreiter" Bayern mit 75 Prozent stehen nach der Umfrage Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit "nur" 45 Prozent der Eltern gegenüber.
Unterschieden nach dem Bildungsgrad der Eltern, erleben deutlich mehr Erziehungsberechtigte mit Volksschulabschluss die Anforderungen als angestiegen (65 Prozent) als Väter und Mütter mit Abitur oder Hochschulabschluss (50 Prozent).
Gründe des steigenden Leistungsdrucks
Als Hauptgrund für den nach ihrer Ansicht wachsenden Druck im Klassenzimmer wurden den Angaben zufolge die gestiegenen Anforderungen am Arbeitsmarkt genannt (93 Prozent). Auf Platz zwei mit 72 Prozent folgt nach Einschätzung er Eltern der immer schwierigere Lernstoff.
60 Prozent der Eltern glauben allerdings, dass sie selbst mit ihren hohen Anforderungen zunehmend Druck machen. 49 Prozent glauben den Angaben zufolge, dass sich ihre Kinder selbst unter Druck setzen. Eine Verantwortung der Lehrer für das hohe Tempo in der Schule sehen dagegen nur 23 Prozent.