Elliott Erwitt gehört zu den anerkanntesten Fotografen der Welt. Der 1928 in Paris geborene Künstler stammt aus einer jüdisch-russischen Familie und emigrierte 1939 in die USA. Dort studierte er am Los Angeles City College. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zog er nach New York, um Film zu studieren. In diesem Jahr begegnete er den berühmten Fotografen Edward Steichen und Robert Capa, die sein Interesse für Fotografie weckten. 1953 begann Erwitt für die legendäre Fotoagentur Magnum zu arbeiten. Ein Jahr später war er schon Vollmitglied. 1966 wurde Erwitt für drei Jahre zum Präsidenten von Magnum ernannt. Eines der prägenden Merkmale seiner Kunst ist der Humor: Seine Bilder kommen zumeist augenzwinkernd herüber, wie bei dem obigen Foto zu sehen.
Ein grandioser Betrachter
Im Bildband "Regarding Women" betrachtet er Frauen aus allen Perspektiven: Erwitt zeigt ältere Damen, die einen nackten Mann betrachten. Er zeigt Bräute, trauernde Witwen, Badenixen und Frauen, die aufs Dach steigen. Natürlich sind auch knapp bekleidete Mädchen zu sehen. Es sind ganz normale Frauen dabei, aber auch Berühmtheiten wie Marylin Monroe oder Jackie Kennedy. Gemein ist den Bildern nur: Immer machen Frauen etwas, sind nicht lediglich Objekt oder Model, das für den Fotografen oder andere Menschen posiert und gefallen muss. Aus den Bildern ist ersichtlich: Erwitt ist ein grandioser Beobachter.
Auch wenn sich der Betrachter mitunter bei seinen Bildern viele Gedanken macht, der Fotograf selbst sieht das pragmatisch. Er sagte einmal über seine Arbeit: "Es ist nicht viel dabei, ich bin kein Künstler. Ich sehe einfach Dinge und fotografiere sie, in verschiedenen Ländern."
Die oben gezeigten Fotos sind dem Bildband "Regarding Women" von Elliott Erwitt entnommen. Er ist im Verlag teNeues erschienen und kostet 79,90 Euro.