Früher hatten wir mal Gunter Sachs, heute haben wir bloß noch Hauptstadtfrisöre. Der Schweinfurter Unternehmersohn ("Fichtel & Sachs") war Playboy von Beruf, und dass es ihn gab, war für Deutschland ein Segen. Ob in St. Moritz, Gstaad oder St. Tropez, ob im Jaguar, Bentley oder auf einer Mittelmeer-Yacht - der Jetsetter vom Dienst, stets von schönen Frauen umgeben, war unser Mann für Glamour, Glanz und Weltläufigkeit, der Trüffel auf unserem Kotelett. Jahrzehnte vor Schengen und EU zeigte er, dass unser Land nicht an Rhein und Hotzenwald endet, und als er die Bardot heiratete, war das prima für die deutsch-französische Verständigung.
Auch Playboys werden älter. In der Vergangenheit war es still geworden um Gunter Sachs, aber eigentlich bloß in der Boulevardpresse. Denn längst war der Mann, der einmal Mathematik studierte, zum Kunstsammler, Mäzen, Filmer, vor allem aber zum passionierten Fotografen mutiert, der Auszeichnungen und Preise einheimst, für Werbung und Modemagazine arbeitet und überall auf der Welt ausstellt. Sein Lieblingssujet - da blieb er sich treu: schöne Frauen. In Hamburg sind jetzt Sachs-Fotos der letzten 30 Jahre zu sehen, eine Rekonstruktion des PopArt-Turms im St. Moritzer Hotel "Palace", den er lange bewohnte, sowie Schnappschüsse aus einem legendären Playboyleben.
Die Ausstellung findet vom 01.08.2003-21.09.2003 im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg statt. Zur Ausstellung erscheint im Knesebeck-Verlag ein Buch mit dem Titel "Gunter Sachs".