Vom ominösen Spaten habe ich bereits erzählt. Doch geht es viel weiter, was in meiner Kindheit an Gerätschaften verwendet wurde.
Da gab es das grobmaschige Gitter, durch das der Kompost geworfen und damit gesiebt wurde. Grobe, noch nicht verrottete Teile konnten selektiert werden und wanderten zurück auf den Komposthaufen. Damals gab es übrigens noch keine Plastikcontainer zum Kompostieren. Wir kompostierten an einem schattigen Ort im Garten, etwas abseits, unter einem Holunderbusch, in einem luftigen Verschlag aus Holzbrettern. Brennnessel durften dort auch wachsen, waren sogar erwünscht. Die benötigte man für Brennnesseljauche und frisches Brennnesselgrün im Frühling für die Küche. Ich vermisse heute die Brennnessekulturen in den Gärten hier.
Dann gab es Grubber, Kultivator und einen Krümmer im Garten. Also krallenförmige Geräte an unterschiedlich langen Stielen, um mit diesen die Erde in den Beeten zu lockern. Diese wurden oberflächlich durch die Gemüsereihen gezogen, um Unkräuter leicht zu entfernen. Oder aber man lockerte den Boden nach Regenfällen, damit das Wasser gut ins Erdreich eindringen und dort in der Humusschichte gespeichert werden konnte. Die Pflanzen dankten diese Durchlüftung mit kräftigem gesunden Wuchs. Zum reinen Durchlüften gab es auch ein eigenes Gerät, den Lüfter.
Mit dem Häufler wurde jenes Gemüse aufgehäufelt, das mit zusätzlicher Erde während der Wachstumsphase bedeckt werden muss, um schöne Knollen zu bilden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Porree und Kartoffel.
Die Sichel und eine Sense durften nicht fehlen. Mit ihnen wurde ausgeschnitten, was an Gras und manchmal auch an Brennnesseln unter den Ribisel- und anderen Obststräuchern wuchs. Diesen das Licht nahm. Das Ausmähen der Ribiselstauden im Sommer war immer eine Arbeit, für die wir Kinder meistens eingeteilt wurden. Danach ging es ans Rechen mit dem Heurechen und Aufladen oder Wegtragen des Schnittmaterials mit einer Heugabel.
Zum Umstechen der Beete (Herbst und Frühjahr) nahmen wir nicht den Spaten. Nein dafür gab es die Gabel. Eine vierzinkige Gabel mit kurzem Stiel, ähnlich einem Spaten geformt. Mit der Gabel konnte man die Erde aufkrümeln und durchlüften. Der Spaten diente dann zum Abstechen der Beetränder.
Nach dem Umstechen kam dann der Stahlrechen zur Anwendung. Mit ihm zogen wir die Beete ab und schafften eine feinkrümelige Oberfläche, bereit für Aussaat und Pflanzung. Gemulcht wurde nicht viel, damals in den 1970er und 1980er Jahren. Nur die Erdbeerbeete wurden mit Stroh ausgelegt, um die Beeren während der Reife vor Fäulnis zu schützen.
Eine Schubkarre lieferte gute Dienste. Mit ihr führten wir all die Dinge durch den Garten, die es zu transportieren galt: Grasschnitt, Erde, Stalldung, Strauchschnitt usw. Manchmal schoben wir uns aber auch selbst mit dem Schubkarren durchs Gelände. Oder wir nahmen den Handkarren, wenn es galt, größeres Material von A nach B zu bekommen. Ach ja und ausgeschnitten wurde mit der Gartenschere: Zweige und kleine Äste genauso wie Blumen für die Vase.
Um für die entsprechende Bewässerung zu sorgen, hatten wir Regentonnen an der Bienenhütte aufgestellt, um das Regenwasser zu sammeln. Außerdem kam unsere Wasserversorgung aus eigener Quelle, so hatten wir auch eine Wasserleitung im Hausgarten zur Verfügung. Mit Gießkannen unterschiedlichster Größe und Art ging es dann ans Gießen. Für uns Kinder war das immer ein Spaß, besonders an heißen Sommerabenden. Da wurde dann auch schon der Gartenschlauch angeschlossen und wir hüpften aufgeregt über die Beregnungsanlage. Dabei kann ich etwas nicht unerwähnt lassen: War meine Mutter im Garten und hatte sie den Schlauch zum Gießen in der Hand, konnte es gefährlich werden. Eine unverhoffte Dusche schien oft vorprogrammiert.
Am Ende darf ich noch das Setzholz erwähnen. Es handelt sich um ein keilförmiges Gerät mit metallener Spitze und einem Griff aus Holz, mit dem Jungpflanzen gesetzt wurden. Das Setzholz dient zum Bohren der Pflanzlöcher. Heute gibt es dieses in verschiedenen Ausführungen, auch aus Plastik hergestellt. Ich glaube, das Setzholz meiner Kindheit existiert noch immer. Unlängst sah ich es im Glashaus meiner Mutter neben dem Eingang stehen.
Für alle, die gerne nach Gartengeräten schmökern, fand ich eine interessante Webseite mit allerlei Profigeräten. Viel Spaß damit. Was es alles gibt!!!