Wer kennt das nicht? Dinnerpartys können schnell recht öde werden, vor allem wenn die Gesprächsthemen fehlen oder die Gäste angespannt wirken. So muss es auch einer 50-jährigen Business-Frau aus London mit ihren Freundinnen ergangen sein. "Irgendwie hatten wir nicht mehr so viel Spaß wie in jungen Jahren, es schien immer Hindernisse zwischen uns zu geben", berichtet sie dem britischen Blatt "Metro". Wie könnte man sich also mehr öffnen und die Freundschaft wieder intensivieren? Drogen könnten helfen, dachten sich die Freundinnen, die anonym bleiben möchten.
Hilfe für Betroffene und Angehörige
An diese Anlaufstellen können sich Drogensüchtige und deren Angehörige wenden:
- Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet auf www.drugcom.de eine Beratung via Chat an
- Die Telefonseelsorge bietet eine kostenlose und anonyme Beratung, rund um die Uhr: 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222
- Eine Übersicht zu den Landesstellen für Suchtfragen gibt es hier.
- Hier geht es zu dem Online-Auftritt der Mudra - Alternative Jugend- und Drogenhilfe Nürnberg e.V.
- Ausführliche Informationen zu einzelnen Drogen und deren Nebenwirkungen gibt es hier.
"Eine aus unserer Gruppe schlug vor MDMA (Anm. d. Red.: gehört zur Gruppe der Amphetamine, ist als Partydroge weltweit verbreitet) zusammen zu nehmen", sagte die Geschäftsfrau. Das erste Gramm der Droge bekamen die Frauen von einer ihrer Töchter, wie die "Metro" berichtet. Wie sie die Partydroge konsumieren sollten, wussten die Frauen in ihren Fünfzigern nicht. Sie kannten nur Koks, das man schnupfen muss. Also rief die Geschäftsfrau ganz pragmatisch ihren Sohn an. Der erklärte ihr, dass man MDMA schlucken müsse. Die Frauen überlegten nicht lange, wickelten das Pülverchen in ein Zigarettenblättchen, steckten es in einen Brie-Käse – und lösten damit einen Trend aus. Wie man britischen Medienberichten Glauben schenken darf.
Erst passierte nichts, wie die Geschäftsfrau berichtete, dann wurden die Farben des Teppichs intensiver und sie unterhielt sich angeregt über ihre Sexfantasie mit einem alten Freund.
Wenn Drogen salonfähig werden
"Es war so eine intensive Erfahrung. Ich bin mir sicher, alle auf unserer Party haben es mit anderen Freunden gemacht. Also ist das Wickeln von MDMA in Brie irgendwie ein Ding geworden", berichtete die 50-Jährige der "Metro".
Genauer gesagt, kennt man den Dinnertrend bereits unter dem Namen "Brieing", der sich vor allem unter Frauen mittleren Alters verbreitet.
MDMA, das man früher auch unter dem Namen Ecstasy kannte, ist somit in der Mittelschicht angekommen und was erschreckender ist: salonfähig geworden. Ampehtamine wie MDMA sind die am zweithäufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland nach Cannabis. Konsumenten sprechen von einer euphorisierenden Wirkung, sobald die Droge aber nicht mehr wirkt, verspüren viele eine Leere, Traurigkeit und Depression. Nachweislich kann MDMA Hirnzellen schädigen. In Großbritannien werden außerdem zwischen 17 und 50 Todesfällen pro Jahr gezählt, in denen MDMA im Spiel war. Es gilt: Je mehr konsumiert wird, desto stärker wirkt sich die Droge auf Hirn und Körper aus.
Illegale Drogen in Deutschland
In Deutschland sterben jedes Jahr Hunderte Menschen durch den Konsum illegaler Drogen - allein im Jahr 2016 gab es laut Bundeskriminalamt (BKA) 1333 Todesfälle. Damit steigt die Anzahl der Drogentoten seit einigen Jahren kontinuierlich an. Im Jahr 2012 gab es mit 944 Toten noch deutlich weniger Todesfälle. Knapp 60 Prozent aller Todesfälle sind auf Überdosierungen mit Opioiden zurückzuführen. (Quelle: Destatis)
Die Anzahl der Drogentoten unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland stark: Die meisten Todesfälle 2016 gab es in Bayern (321), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (204) und Baden-Württemberg (170).
Laut des "Berichts zur Drogensituation in Deutschland" (DBDD, Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, 2015) hatte rund jeder zehnte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren schon einmal illegale Drogen konsumiert. Mehr als jeder vierte Deutsche konsumiert einmal in seinem Leben illegale Drogen.
Cannabis ist die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge. In der Altersgruppe der Jugendlichen (12-17 Jahre) geben 7,3 Prozent an, in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis genommen zu haben. Bei den 18- bis 64-Jährigen sind es 6,1 Prozent. An zweiter Stelle stehen in der Altersgruppe der Erwachsenen Amphetamine (u.a. Speed/Pep). Hier beträgt die 12-Monats-Prävalenz ein Prozent.