
Josephine Baker (1906–1975) – Die Tänzerin mit dem Pilotenschein
Als Freda Josephine McDonald als uneheliche Tochter eines Musikers und einer Wäscherin 1906 in St. Louis, Missouri, geboren wird, deutet nichts darauf hin, dass sie einmal zu einer der berühmtesten Tänzerinnen der Welt werden würde. Nach kleineren Engagements am Broadway in New York bekommt sie 1924 das Angebot, in der "Revue Nègre" in Paris aufzutreten. Sie ergreift die Chance, verlässt ihren Mann – dessen Namen sie aber behält – und geht nach Frankreich. Eine Tänzerin wie sie hatte man dort noch nie gesehen. Mit einer Mischung aus Nacktheit und einer überbordend-natürlichen Wildheit erobert sie die Herzen der Zuschauer, eröffnet bereits 1926 ihren ersten eigenen Club. 1937 lässt sie sich einbürgern. Während des Zweiten Weltkriegs unterstützt sie die Résistance, den französischen Widerstand, schmuggelt auf ihren Konzertreisen Informationen, arbeitet als Pilotin für das nationale Rote Kreuz und ab 1944 als Propagandaoffizier für die Luftwaffe der von General Charles de Gaulle gegründeten freien französischen Streitkräfte. Für ihren Einsatz für ein freies Frankreich und ihren Kampf gegen jede Art von Rassismus wurde ihr 2021 eine große Ehre zuteil: ein Platz im Panthéon, der Ruhmeshalle der französischen Nationalhelden in Paris
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