Queerfeindlichkeit in Deutschland Miss Ivanka T.: "U-Bahn fahren ist mir in Berlin zu gefährlich"

  • von Stephan Seiler (Protokoll)
Niklas von Schwarzdorn alias Miss Ivanka T., ist schwul und Drag Queen
Niklas von Schwarzdorn alias Miss Ivanka T., ist schwul und Drag Queen
© Adrián Alarcón Sánchez
Homophob beleidigt oder beschimpft werde er in Berlin fast jeden Tag, meint Drag-Queen-Künstler Niklas von Schwarzdorn alias "Miss Ivanka T.". An einem Abend kam es für ihn aber besonders schlimm.

Niklas von Schwarzdorn öffnet die Tür zu seiner Altbauwohnung im Prenzlauer Berg. Vor neun Jahren ist der Österreicher aus der Nähe von Linz nach Berlin gezogen, weil die deutsche Hauptstadt für ihn wie ein Versprechen war, dass er hier, als schwuler Mann und als Drag-Queen willkommen ist. Der 28-Jährige führt in die Küche und nimmt vor einer waldgrünen Wand Platz, an der Erinnerungen aus seiner Heimat hängen. Geweihe, ein Sissi-Plakat, ein Kruzifix, das der Opa geschreinert hat. Die Augenbrauen hat van Schwarzdorn abrasiert – für die Show. Schwarzdorn wird sich abends wieder in seine Kunstfigur Miss Ivanka T. verwandeln, eine Art spitzzüngiger Vamp mit glamouröser Robe – und mit immer wieder anderen künstlichen Augenbrauen. Aber vorher will er von den Vorfällen erzählen, die ihm in Berlin widerfahren sind.