Für Werner (†81) und Wolfgang Duysen Gurkasch (79) aus Pinneberg, Schleswig-Holstein war es der letzte gemeinsame Urlaub. Denn dieser endete für Werner tödlich, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.
Anfang Dezember waren sie an Bord eines Luxus-Kreuzfahrtschiffes, das im Hafen von Recife im Nordosten Brasiliens anlegte. Dort gingen die beiden Männer von Bord, um sich die 1,6-Millionen-Einwohner-Stadt anzuschauen. An der Kirche Basilika Nossa Senhora do Carmo, eine der größten Attraktionen der Stadt, wurden sie von mindestens einer Person angesprochen. Diese griff Werner unvermittelt mit einem Messer an und traf ihn am Kopf. Daraufhin stürzte der 81-Jährige und prallte mit dem Kopf auf den Kantstein. Wolfang erlitt hingegen leichte Verletzungen. Der oder die Tatverdächtigen flüchteten anschließend mit den Brillen und den Handys der beiden.
Die deutschen Touristen wurden in ein Krankenhaus eingeliefert, doch Werner überlebte den Angriff nicht. Er starb wenige Tage später. Währenddessen nahm die brasilianische Polizei einen 27-jährigen Tatverdächtigen fest. Ob er möglicherweise einen 14-jährigen Komplizen hatte, ist derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.
Vor Überfall in Brasilien: Werner und Wolfgang waren 50 Jahre lang ein Paar
Werner und Wolfgang waren 50 Jahre lang ein Paar. Ihre Liebesgeschichte ist eine besondere, denn sie waren eines der ersten homosexuellen Paare in Deutschland, die sich das Ja-Wort gaben. Im Oktober 2017 heirateten sie im Hamburger Rathaus und wurden deutschlandweit bekannt. Zuvor hatten sie ihre Beziehung lange geheim gehalten, da Liebe unter Männern strafbar war.
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank kannte das Paar und hatte nach dessen Hochzeit zum Empfang ins Rathaus geladen. Sie zeigte sich nun betroffen über dessen Schicksal und sagte gegenüber der "Bild": "Die beiden waren so herzlich und immer gegen Diskriminierung aktiv – auf ihre ganz natürliche Weise."
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Quellen: "Bild", "Süddeutsche Zeitung"