Der Saal 2002 dürfte der geräumigste im Rostocker Landgericht sein, man könnte hier ein Volleyballturnier veranstalten oder einen Abschlussball. Genug Platz jedenfalls für all die Menschen, die an diesem Dienstag gekommen sind, um Antworten zu hören. In der vorderen Reihe drängt sich die Presse, dahinter sitzen die Zuschauer.
Viele von ihnen gehören zur Familie der Opfer, genauso viele zur Familie des mutmaßlichen Täters, denn es gibt in diesem Fall nur eine Familie. Der 27-jährige Andreas S. soll Anfang des Jahres drei Menschen ermordet haben: Vater, Mutter, Schwester.
Die Angehörigen werden an diesem Tag wenig Antworten hören. Zurückbleiben werden die Fragen, das Unverständnis, die Wut. Bei manchen vor allem die Wut.