Ich bin 34 Jahre alt und lebe seit über fünf Jahren in Deutschland, davor habe ich die meiste Zeit in Italien gelebt, wo ich auch geboren bin. In meiner Heimat gibt es Formate, die dem Dschungelcamp durchaus ähnlich sind, einen Ableger der Sendung gibt es in der Form aber nicht. Die Frage lautet also: Was wird eine Realityshow wie "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" mit mir machen?
Es ist zum Kotzen. Manchmal buchstäblich, manchmal metaphorisch. Es ist zum Kotzen. Eine solche Aussage bekommt einen Hauch von ewiger Wahrheit: die Magie des Dschungelcamps.
Ich habe meine allerersten fünf Folgen von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" gesehen und meine Reaktionen dabei beobachtet, einige Dinge sind mir dabei klar geworden. Sehr schnell, schon nach den ersten zwei Stunden: Ich kann das nüchtern kaum ertragen. Diese Freakshow.
Journalismus tut meiner Leber mal wieder nicht gut, das habe ich in den vergangenen Jahren schon gemerkt. Aber das ist hier ein neues Level.
Der Unterhaltungseffekt des Ekels im Dschungelcamp
In den sogenannten "Dschungelprüfungen" unterziehen sich die Kandidatinnen und Kandidaten oft ekelhaften Aufgaben. Und solche Momente bleiben den Zuschauern anscheinend im Gedächtnis: Dass diese Promis irgendwann in der zweiwöchigen Sendung Maden essen werden, haben mir so ziemlich alle erzählt, mit denen ich über das Dschungelcamp gesprochen habe. Womit ich trotzdem nicht gerechnet hätte: Auch ich spüre ihn bald, den Unterhaltungseffekt des Ekels.
Ich bin nicht immun.