Superhelden stellt man sich spektakulär vor: Sie haben ein eigenes Logo, ein besonderes Outfit, viel Geld, starke Unterstützer und natürlich auch Superkräfte. Da es Superhelden aber nur in Comics und Filmen gibt, halten wir uns lieber an Menschen, die ganz normale Helden sind. Ohne Superkräfte, dafür mit viel Herz und dem Blick für Menschen mit Problemen.
Auch im Jahr 2018 gab es solche Helden – und es waren mehr als wir manchmal glauben. Sie haben andere ernstgenommen, ihre Zeit und Kraft für sie investiert und ihnen in Notlagen geholfen. Kurz: Sie haben die Welt in diesem Jahr mit kleinen Mitteln ein bisschen besser gemacht.
Der Mann, der Menschen zuhörte
Christoph Busch hat in diesem Jahr einen Kiosk in einem Hamburger U-Bahn-Station eröffnet. Nicht etwa, um dort Getränke, Snacks und Zeitschriften zu verkaufen, sondern um zuzuhören. "Das Ohr" hat er sein so ungewöhnliches wie spannendes Projekt getauft. Seitdem hört sich Busch in seinem Kiosk die Geschichten der Menschen an – die kleinen wie die großen. Oft sind es Menschen, denen sonst niemand zuhört. Aus all den Erzählungen will er nun ein Buch machen.

Die oft unterschätzte Hausfrau
Sarah Kearns steht stellvertretend für viele Frauen (und Männer), die im Hintergrund arbeiten: zu Hause, mit den Kindern, rund um die Uhr, ständig im Chaos und nicht selten am Rande des Wahnsinns. Sie werden selten gesehen, oft wird ihre Arbeit unterschätzt, weil sie nicht im Licht der Öffentlichkeit geschieht und nicht bezahlt wird. Gut, dass Sarahs Ehemann Brad die Leistung seiner Frau in einem herrlich selbstironischen Facebook-Post gewürdigt hat. So bekamen auch diese Helden des (Familien-)Alltags die Anerkennung, die sie verdienen.
Die Frauen, die armen Menschen eine Dusche ermöglichen
Es ist eigentlich kaum zu glauben: Auch in den wohlhabenden Industrienationen in Europa leben Menschen, für die Grundbedürfnisse wie Essen oder Hygiene Luxus sind. Und Luxusgüter sind nun mal meistens unerschwinglich. Sali Hughes und Jo Jones wollten das nicht akzeptieren. Die beiden Britinnen haben die Organisation "Beauty Banks" gegründet. Dort sammeln sie nach dem Spendenprinzip Hygieneartikel wie Seife, Duschgel oder Zahnbürsten, um armen Menschen zumindest zu einfachsten Hygienemitteln einen Zugang zu gewähren.

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Der Junge, der einem Mädchen im Schulbus in einer peinlichen Situation half
Teenager sind oft überfordert von Dingen, die mit dem anderen Geschlecht zu tun haben. Nicht so ein Junge in den USA, dessen Name leider nicht bekannt ist. Als er im Schulbus ein Mädchen sah, das ihre Periode bekommen und deshalb einen Fleck auf der Rückseite ihrer Hose hatte, schenkte er ihr unauffällig seinen Pullover, damit sie den Fleck verdecken konnte. Eine ungewöhnlich souveräne Reaktion – Respekt!
Zwei Söhne, die ihrem Vater seinen Lebenstraum erfüllten
Als Giuseppe Melina seinen Job verlor, wurde das Leben um ihn herum düster, er bekam eine Depression. Da wusste er noch nicht, dass ausgerechnet in seiner größten Krise sich ein langgehegter Lebenstraum erfüllen würde: eine eigene Eisdiele. Der gebürtige Italiener wollte schon immer Eisverkäufer sein. Seine beiden Söhne machten dem 59-Jährigen dieses neue Projekt möglich. "Papa dreht richtig durch!", berichtete sein Sohn Fabio. Jetzt will sich der Neu-Unternehmer sogar ein Eis auf den Arm tätowieren lassen.
Menschen, die Jacken an Bäume hängen
Ein seltsames Bild im Winter: In Wien sieht man immer wieder Bäume, an deren Ästen Winterjacken hängen. Dahinter steckt eine Aktion für Obdachlose. Menschen, die eine warme Jacke übrig haben, hängen diese in der Stadt auf, damit sich die bedienen können, die im kalten Winter frieren – und sich eben nicht so einfach eine Jacke leisten können. Ein kleiner Beitrag für den einzelnen Menschen, für Wohnungslose aber kann er die Lebensqualität exponentiell steigern. Oder ihr Leben retten. Die Aktion läuft unter dem Hashtag #sharethelove – mehr muss man eigentlich gar nicht sagen.