Aus Protest, als Kunstwerk oder einfach aus Jux – Mikronationen werden aus den unterschiedlichsten Gründen ausgerufen. Die auch als Schein- oder Fantasiestaaten bezeichneten Gebilde entstehen auf verlassenen Marineplattformen, auf Inseln oder einfach im eigenen Garten oder Schlafzimmer. Nicht selten rufen sich ihre Gründer direkt zum Staatsoberhaupt auf Lebenszeit aus und schmücken sich mit Titeln wie König, Diktator, Präsident oder Prinz. Wie es sich für ein ordentliches Land gehört, entwickeln sie teilweise eine eigene Währung, führen eigene Flaggen, haben eigene Gesetze und bringen in manchen Fällen sogar eigene Briefmarken heraus. Andere wollen mit der Gründung auf bestimmte Anliegen aufmerksam machen oder eine bestimmte Lebensvorstellung verwirklichen.
Mikronationen haben eigenen UNO-Gegenentwurf
Was auch immer die Gründungsideen sind: Auf internationale Anerkennung warten Mikronationen in der Regel vergeblich. Deswegen haben einige von ihnen 2015 die "MicroCon" ins Leben gerufen, einen jährlichen offiziellen Kongress für Mikronationen der so etwas wie ihre eigene UNO darstellt. Ein paar Beispiele für bemerkenswerte Mikronationen finden Sie in der Galerie.
Lesen Sie bei stern+: Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Deutschland zum Streitobjekt der Sieger. Im Westen soll eine neue Demokratie entstehen, der Osten das Paradies der Werktätigen werden. 40 Jahre lang wird der Kampf der Systeme ausgetragen – bis zu einer Novembernacht 1989.