
"Was für eine Ungerechtigkeit!"
""Ich dachte, ich würde sterben", sagte mir die zehnjährige Maha Rajabi aus dem Iran, als sie erzählte, was die kroatischen Beamten mit ihr und ihrer Familie getan hatten. Nachdem sie zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder von Bosnien aus die grüne Grenze überquert hatte, hatten kroatische Polizisten die Familie aufgegriffen und in einem Transporter zurück Richtung Grenze gefahren. Dort zerrten sie die vier aus dem Auto und richteten ihre Waffen auf Mahas Vater. Eine Hinrichtung zum Schein.
Ich traf Maha und ihre Familie im "Hotel Sedra", einer ehemaligen Touristenunterkunft zehn Kilometer außerhalb von Bihac, die zur Flüchtlingsherberge umfunktioniert worden ist. Sie saß auf dem Bett und machte Hausaufgaben. Maha spricht fließend Englisch, mit amerikanischem Akzent. Das hat sie von US-Helfern in einem Flüchtlingslager in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo gelernt. Dort lebte sie ein Jahr, bevor ich sie im Februar 2020 traf. So lang ist die Familie schon unterwegs. Zuletzt war ich vor zwei Monaten mit ihrem Vater über Facebook in Kontakt, da hing die Familie weiter in Bosnien fest. Er klang niedergeschlagen. Er weiß, dass der illegale Weg über die grüne Grenze für eine Familie kaum zu schaffen ist. Trotzdem gibt es für sie kein Zurück. Die Rajabis sind vor einer Familienfehde in ihrer Heimat geflohen, um ihre Kinder zu schützen. Mahas Mutter sagte mir: "Was wir hier erleben ist entsetzlich. Aber wir sind so frei wie nie zuvor."
Ich weiß, es gibt Millionen Geschichten, die Mahas gleichen. Trotzdem ist mir die Begegnung mit ihr besonders nahe gegangen. Ich saß vor ihr und dachte: Was für eine Ungerechtigkeit! Warum lebt dieses Kind nicht in einem Land, in dem es seine Talente richtig entfalten kann?"
Ich traf Maha und ihre Familie im "Hotel Sedra", einer ehemaligen Touristenunterkunft zehn Kilometer außerhalb von Bihac, die zur Flüchtlingsherberge umfunktioniert worden ist. Sie saß auf dem Bett und machte Hausaufgaben. Maha spricht fließend Englisch, mit amerikanischem Akzent. Das hat sie von US-Helfern in einem Flüchtlingslager in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo gelernt. Dort lebte sie ein Jahr, bevor ich sie im Februar 2020 traf. So lang ist die Familie schon unterwegs. Zuletzt war ich vor zwei Monaten mit ihrem Vater über Facebook in Kontakt, da hing die Familie weiter in Bosnien fest. Er klang niedergeschlagen. Er weiß, dass der illegale Weg über die grüne Grenze für eine Familie kaum zu schaffen ist. Trotzdem gibt es für sie kein Zurück. Die Rajabis sind vor einer Familienfehde in ihrer Heimat geflohen, um ihre Kinder zu schützen. Mahas Mutter sagte mir: "Was wir hier erleben ist entsetzlich. Aber wir sind so frei wie nie zuvor."
Ich weiß, es gibt Millionen Geschichten, die Mahas gleichen. Trotzdem ist mir die Begegnung mit ihr besonders nahe gegangen. Ich saß vor ihr und dachte: Was für eine Ungerechtigkeit! Warum lebt dieses Kind nicht in einem Land, in dem es seine Talente richtig entfalten kann?"