
"Ich wollte Bilder machen, die als Beweise dienen können"
"Berichte über Misshandlungen und brutale Push-Backs durch Beamte des EU-Staats Kroatien gab es schon vor meiner Recherche. Es war bekannt, dass dort Verbrechen passieren. Aber in der deutschsprachigen Presse war kaum etwas darüber zu lesen. Das hat mich geärgert. Darum habe ich mich entschieden, diese Verbrechen mit der Kamera zu dokumentieren. In den Lagern habe ich dann gezielt nach Menschen gesucht, die an der Grenze misshandelt worden waren. Ich wollte Bilder machen, die als Beweise dienen können.
Der Mann auf dem Bild heißt Mohammed Fiaz, er ist 24 Jahre alt und stammt aus Pakistan. Fünf Tage bevor ich ihn fotografierte und seine Geschichte protokollierte, hatten kroatische Polizisten ihm den Kiefer gebrochen und mehrere Zähne ausgeschlagen. Dann hatten sie ihm Jacke und Schuhe abgenommen. Sieben Kilometer musste er barfuß zurücklaufen nach Bosnien hinein. Als ich ihn traf konnte Fiaz kaum sprechen. Andere Flüchtlinge hatten mich zu ihm gebracht. Während ich sein Portrait aufnahm, umringten sie uns und sagten: "Du musst das fotografieren. Wir wollen, dass publik wird, was hier passiert."
Ich bin kein routinierter Kriegs- und Krisenreporter. Wenn ich so jemandem in die Augen sehe, fehlen mir einfach die Worte. Fiaz war nicht der einzige verletzte Flüchtling. In demselben Lager traf ich auch noch ein Mann aus Bangladesch mit einer Platzwunde am Kopf. Andere waren so verprügelt worden, dass es weniger offensichtliche Spuren hinterließ.
Ich weiß: Eine Fotoreportage wird diese Verbrechen nicht beenden. Auch einige EU-Parlamentarier setzen sich seit Jahren für dieses Thema ein, ohne dass sich etwas geändert hätte. Das ist bitter. Aber ich hoffe, dass meine Berichterstattung dazu beiträgt, dass das irgendwann ein Ende hat. Und dass die Verbrechen geahndet werden."
Der Mann auf dem Bild heißt Mohammed Fiaz, er ist 24 Jahre alt und stammt aus Pakistan. Fünf Tage bevor ich ihn fotografierte und seine Geschichte protokollierte, hatten kroatische Polizisten ihm den Kiefer gebrochen und mehrere Zähne ausgeschlagen. Dann hatten sie ihm Jacke und Schuhe abgenommen. Sieben Kilometer musste er barfuß zurücklaufen nach Bosnien hinein. Als ich ihn traf konnte Fiaz kaum sprechen. Andere Flüchtlinge hatten mich zu ihm gebracht. Während ich sein Portrait aufnahm, umringten sie uns und sagten: "Du musst das fotografieren. Wir wollen, dass publik wird, was hier passiert."
Ich bin kein routinierter Kriegs- und Krisenreporter. Wenn ich so jemandem in die Augen sehe, fehlen mir einfach die Worte. Fiaz war nicht der einzige verletzte Flüchtling. In demselben Lager traf ich auch noch ein Mann aus Bangladesch mit einer Platzwunde am Kopf. Andere waren so verprügelt worden, dass es weniger offensichtliche Spuren hinterließ.
Ich weiß: Eine Fotoreportage wird diese Verbrechen nicht beenden. Auch einige EU-Parlamentarier setzen sich seit Jahren für dieses Thema ein, ohne dass sich etwas geändert hätte. Das ist bitter. Aber ich hoffe, dass meine Berichterstattung dazu beiträgt, dass das irgendwann ein Ende hat. Und dass die Verbrechen geahndet werden."