Ein neuer Termin für die erneut verschobene Eröffnung von Stuttgart 21 könnte nach Einschätzung einer Bahnmanagerin erst Mitte kommenden Jahres feststehen. "Spätestens Mitte 2026 wollen wir aussagefähig sein – wir arbeiten mit Hochdruck daran", sagte die DB-Konzernbevollmächtigte für Baden-Württemberg, Clarissa Freundorfer, nach Angaben des Verbands Region Stuttgart in einer Sitzung des Verkehrsausschusses des Gremiums. Zuvor hatte die "Stuttgarter Zeitung" darüber berichtet.
Genauere Aussagen ließen sich erst treffen, nachdem der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn (DB) sich mit dem Thema befasst habe, wird Freundorfer in der Mitteilung des Verbands Region Stuttgart zitiert. Dieser werde die Terminrisiken bei Stuttgart 21 bewerten, teilte ein Bahnsprecher mit. Man werde sofort informieren, wenn sich neue Entwicklungen ergäben.
Bahn kämpft mit Problemen bei der Digitalisierung
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die Bahn die für Ende 2026 geplante Teileröffnung des neuen Tiefbahnhofs verschiebt. Ein neuer Termin wurde nicht genannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind technische Probleme bei der Digitalisierung des Bahnknotens und beim Bau des Bahnhofs Grund für die Verschiebung.
Erst im Juli hatte die Bahn noch angekündigt, Stuttgart 21 im Dezember 2026 zumindest teilweise in Betrieb zu nehmen. Der Fernverkehr und ein Teil des Regionalverkehrs sollten dann in den neuen Tiefbahnhof fahren, ein Teil des Regionalverkehrs dagegen bis Juli 2027 weiter im alten oberirdischen Kopfbahnhof enden, wie die Bahn damals mitteilte.
Gebaut wird an dem Projekt seit 2010. Die Inbetriebnahme war bereits mehrfach verschoben worden. Bei Abschluss der Finanzierungsvereinbarung im Jahr 2009 war man von einer Eröffnung 2019 ausgegangen.