Straßenmöblierung Schwanauer Blumenkübel zurück bei Gemeinde

Unternehmensgründer Martin Herrenknecht sieht die Blumenkübel als Verkehrshindernisse. (Archivfoto) Foto: Philipp von Ditfurth/d
Unternehmensgründer Martin Herrenknecht sieht die Blumenkübel als Verkehrshindernisse. (Archivfoto) Foto
© Philipp von Ditfurth/dpa
Der Streit um entfernte Blumenkübel zwischen der Gemeinde Schwanau und Unternehmer Martin Herrenknecht wird immer kurioser: Die Kübel sind laut Polizei wieder bei der Gemeinde gelandet - über Umwege.

Im Streit zwischen der badischen Gemeinde Schwanau und dem Unternehmer Martin Herrenknecht sind die Blumenkübel über Umwege zur Gemeinde zurückgekehrt. Zehn Blumenkübel seien am Wochenende im Internet angeboten worden, bestätigte ein Sprecher der Polizei. Zuvor hatte der SWR berichtet.

In dem Inserat hieß es demnach, die Pflanzenbehälter könnten kostenlos vom Gelände der Firma Herrenknecht abgeholt werden. Zwei Männer hätten sich auf den Weg gemacht, die Blumenkübel einzuladen. Dabei seien sie beobachtet worden. Eine Frau habe die Polizei verständigt. Beamte hätten die Männer daraufhin aufgefordert, die Blumenkübel zum Bauhof der Gemeinde zu bringen. Dies sei auch geschehen, sagte der Sprecher. Gegen den Inserenten und die beiden Männer werde nun ermittelt.

Herrenknecht-Gründer ließ Blumenkübel entfernen

Rund 20 Blumenkübel waren vor rund zwei Monaten in der kleinen Gemeinde südlich von Offenburg auf den Durchgangsstraßen aufgestellt worden, die weiter zum Werksgelände der Herrenknecht AG führen. Einen Teil der Behälter ließ der Gründer des Familienkonzerns, Martin Herrenknecht, entfernen, wie das Unternehmen bestätigte. Die Behälter könnten seine Mitarbeiter auf dem Weg zur Arbeit gefährden. Die Blumenkübel standen daraufhin auf dem Firmengelände.

Eine Sprecherin von Herrenknecht sagte ebenfalls, dass die Blumenkübel ihres Wissens nach bei der Gemeinde seien. "Es laufen weiterhin Gespräche mit der Gemeinde und den zuständigen Ämtern." Martin Herrenknecht habe die Blumenkübel nicht im Internet angeboten. Die Gemeinde Schwanau äußerte sich zunächst nicht. 

Das zuständige Landratsamt hatte Ende der vergangenen Woche in Offenburg mitgeteilt, die Behörde habe mit der Gemeinde ein Möblieren der Straße - dazu zählten auch die Pflanzenkübel - als Mittel gesehen, um den Verkehr zu beruhigen. "Solche Gestaltungselemente tragen dazu bei, das Straßenbild im Sinne der angeordneten Verkehrsregelung klar zu strukturieren und das Geschwindigkeitsniveau zu senken", sagte ein Sprecher. Das sei weiter die Auffassung der Behörde. Ob und wann wieder eine Möblierung erfolge, sei Sache der Gemeinde.

Beide Seiten zeigten sich zuletzt unversöhnlich

In den vergangenen Tagen zeigten sich das Rathaus und der Maschinenhersteller unversöhnlich. Bürgermeister Marco Gutmann (parteilos) betonte laut "Badischer Zeitung", er sei zwar bereit, eine Lösung zu finden, es gebe auch bereits Ideen. "Wenn das aber nicht funktioniert, bin ich in der Pflicht, Recht und Ordnung herzustellen." Herrenknecht hingegen kündigte erneut an, es würden wieder Blumenkübel entfernt werden, sollte die Gemeinde weitere aufstellen. "Die Kübel sind für mich ein rotes Tuch", sagte er. 

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

Wollen Sie nichts mehr vom stern verpassen?

Persönlich, kompetent und unterhaltsam: Chefredakteur Gregor Peter Schmitz sendet Ihnen jeden Mittwoch in einem kostenlosen Newsletter die wichtigsten Inhalte aus der stern-Redaktion und ordnet ein, worüber Deutschland spricht. Hier geht es zur Registrierung.

Das Unternehmen stellt große Tunnelbohrmaschinen her und beschäftigt rund 5.000 Menschen.

dpa