7. Oktober Ausstellung über Hamas-Opfer beim Nova-Festival

Die Ausstellung war zuvor schon in anderen Städten zu sehen. (Archivbild) Foto: Manuel Genolet/dpa
Die Ausstellung war zuvor schon in anderen Städten zu sehen. (Archivbild) Foto
© Manuel Genolet/dpa
Zurückgelassene Rucksäcke und Schuhe: Eine Ausstellung in Berlin macht zum Jahrestag des Hamas-Angriffs die Schrecken auf dem Nova-Festival erfahrbar.

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober wirft eine Ausstellung in Berlin ein besonderes Schlaglicht auf die Geschehnisse. Ab Dienstag ist im ehemaligen Flughafen Tempelhof eine Schau über das Nova-Musikfestival zu sehen, bei dem die Terroristen der Terrororganisation Hamas an jenem Tag vor zwei Jahren besonders schrecklich wüteten, zahlreiche Menschen ermordeten oder entführten. 

Unter dem Titel "October 7, 06:29 AM – The Moment Music Stood Still" rekonstruiert sie ein Stück weit das Gelände des Open-Air-Festivals, unter anderem mit Hilfe originaler Zelte, Campingstühle und ausgebrannter Autos. Zu sehen sind auch zurückgelassene Gegenstände der Festivalbesucher: Schuhe, Rucksäcke, Handyhüllen, Kleidungsstücke.

Hinterlassenschaften der Opfer und Augenzeugenberichte

Bewegende Einblicke in die damaligen Geschehnisse geben zudem Handyaufnahmen von Beteiligten und Videos mit Interviews und Augenzeugenberichten. Die Ausstellung wurde zuvor schon in mehreren Städten vor allem in Nordamerika präsentiert und ist in Berlin bis zum 16. November zu sehen. 

Hinter dem Projekt steht die Tribe of Nova Foundation, nach Berlin wurde es in Zusammenarbeit mit Vertretern der hiesigen Musik- und Kulturszene geholt. Schirmherr ist unter anderem Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der die Schau am Sonntagabend gemeinsam mit geladenen Gästen vorab besichtigen wollte. 

Diese mache die "barbarische Todesspur" sichtbar, die die Hamas am 7.Oktober 2023 in Israel hinterlassen habe, erklärte er laut Stiftung dazu. "Die Ausstellung ist eine Einladung an alle, genauer hinzuschauen und sich bewusst zu machen, dass es den Tätern allein um Terror und Gewalt gegen unschuldige Menschen ging." 

Viele Tote und Verschleppte bei Hamas-Überfall 

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und anderer Gruppen in Israel ein Massaker verübt. Rund 1.200 Menschen wurden getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt. 

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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Allein beim Nova-Musikfestival mit etwa 3.000 Besuchern töteten die Angreifer nach Angaben der Ausstellungsmacher 411 Menschen. Hunderte wurden verletzt und mehr als 40 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Gaza-Krieg mit vielen zivilen Opfern

Auf das Massaker folgte der Gaza-Krieg, den Israel mit dem erklärten Ziel führt, die Geiseln zu befreien und die Hamas zu vernichten. Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 66.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet. 

Zuletzt wuchs die internationale Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen und am Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung. Momentan wird um die Umsetzung eines US-Friedensplans gerungen.

dpa