Brände durch Elektroschrott Akkus entfachen regelmäßig Feuer auf Recyclinghöfen in SH

Immer häufiger landen Akkus und Batterien im Hausmüll und sorgen für Brände in Müllfahrzeugen oder auf Recyclinghöfen. (Symbolbi
Immer häufiger landen Akkus und Batterien im Hausmüll und sorgen für Brände in Müllfahrzeugen oder auf Recyclinghöfen. (Symbolbild) Foto
© Bernd Weißbrod/dpa
Immer häufiger landen Akkus von E-Bikes und Batterien im Hausmüll und sorgen für Brände auf Recyclinghöfen und in Müllfahrzeugen. Die Folgen für Unternehmen aus der Branche sind teils gravierend.

Brennender Elektroschrott bei einem Schrott- und Recyclingunternehmen in Flensburg hat am Dienstag für einen mehrstündigen Feuerwehreinsatz gesorgt. Die Polizei geht davon aus, dass sich der rund 50 Kubikmeter große Haufen selbst entzündete. Das Feuer ist kein Einzelfall: Immer häufiger landen Akkus und Batterien den Angaben der Betriebe zufolge im Hausmüll und sorgen für Brände in Müllfahrzeugen oder auf Recyclinghöfen in Schleswig-Holstein. 

Zahl der Brände steigt deutlich

Laut Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) häufen sich die Brandfälle "eindeutig" in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren: "Batterien und insbesondere Lithium-Ionen-Akkus stellen eine erhebliche Gefahr dar, wenn sie in Abfallbehältern landen", sagte ein AWSH-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Kommt es dann in den Sammelfahrzeugen oder Anlagen zu Beschädigungen, können sie sich entzünden oder sogar explodieren. 

Grund für die Brände ist den Angaben zufolge der zunehmende Einsatz von Lithium-Ionen-Akkus, die demnach in immer mehr Geräten verbaut sind – entsprechend steigen den Angaben zufolge auch die Fälle der falsch entsorgten Geräte. In einer Anlage im Kreis Segeberg "brennt es jeden Tag, ausgelöst von mechanischen Beschädigungen von Lithium-Batterien, die kleine Brände auslösen", sagte ein Sprecher die Abfallwirtschaft Dithmarschen (AWD). 

Im Müllheizkraftwerk Stapelfeld (Kreis Stormarn) brenne es rund drei bis vier Mal pro Jahr in Müllbunkern und Sortieranlagen, sagte eine Sprecherin - oder das Müllfahrzeug komme schon brennend im Betrieb an. 

Bundesverband fordert Lösungen

Angesichts der landesweiten Häufung fordern Experten und Unternehmen aus der Branche ein Umdenken in der Bevölkerung und bei der Politik. Aus Sicht des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) und führender Unternehmen der Kreislaufwirtschaft kann das Problem nur durch klare gesetzliche Regelungen gelöst werden. Laut BDE brennt es deutschlandweit täglich rund 30 Mal in Müllfahrzeugen, Recyclinghöfen und Abfallbehandlungsanlagen. Schätzungen zufolge werden rund 80 Prozent dieser Brände durch Lithium-Ionen-Akkus oder Lithium-Batterien ausgelöst.

dpa