Die deutschen Olympia-Kandidaten haben die erste der drei nationalen Bewerbungsstufen erfolgreich gemeistert. "Die vier Bewerber haben in den vergangenen Monaten hervorragende Arbeit geleistet und ihre durchaus unterschiedlichen Konzepte so weiterentwickelt, dass sie schon jetzt alle das Potenzial haben, auch im internationalen Wettbewerb bestehen zu können", befand der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Weikert, in einer Mitteilung.
Berlin, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr wollen Olympische Spiele ausrichten. Für wann sich Deutschland international bewerben wird, ist aber noch nicht entschieden. Im Raum stehen die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044.
Welche Rolle der ÖPNV spielt
Nachdem das Kandidaten-Quartett Ende Mai die Unterlagen zur nationalen Bewerbung fristgerecht eingereicht hatte, seien die Konzepte in enger Zusammenarbeit mit den nationalen Bewerbern, den Olympischen Verbänden sowie dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) weiterentwickelt worden.
Es folgte die Überprüfung durch den DOSB in sechs objektiv bewertbaren Bereichen mit insgesamt acht Unterkategorien auf die Erfüllung der operativen Mindestanforderungen. Dabei ging es zum Beispiel auch um das sogenannte Fan-Erlebnis. Mehr als 90 Prozent der Wettkampfstätten sollen demnach mit ÖPNV-Anbindung im Umkreis von maximal 15 Gehminuten liegen.
Den vier nationalen Kandidaten bleibt nun bis Ende Mai kommenden Jahres Zeit, ihre Konzepte mit dem DOSB inhaltlich und operativ weiter zu schärfen. Hamburg hat bereits für Ende Mai kommenden Jahres ein Referendum angekündigt, bei dem die Bevölkerung über eine Bewerbung Hamburgs entscheiden kann.
Sportsenator Grote: DOSB-Entscheidung gibt Rückenwind
Der Leiter Vorprojekt Olympische und Paralympische Spiele in Hamburg, Steffen Rülke, sagte: "Hamburg hat eine wichtige Stufe im Bewerbungsverfahren des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) erfolgreich genommen." Das zeige, dass die Hansestadt gute Rahmenbedingungen biete, wie ausreichende Sport- und Trainingsstätten, genügend Hotelzimmer sowie ein schlüssiges Konzept für die Austragung von Olympischen und Paralympischen Spielen. Es werde keine teuren Neubauten extra für die Spiele geben. Sportsenator Andy Grote (SPD) sagte: "Die Entscheidung des DOSB gibt uns Rückenwind auf unserem weiteren Weg."