Digitalisierung 84 Prozent aller Haushalte haben Möglichkeit auf Glasfaser

Ministerpräsident Daniel Günther (r) und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen gaben die Zahlen beim Glasfaserforum in Kiel beka
Ministerpräsident Daniel Günther (r) und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen gaben die Zahlen beim Glasfaserforum in Kiel bekannt. (Archivbild) Foto
© Markus Scholz/dpa
Über die Hälfte aller Haushalte im nördlichsten Bundesland besitzen bereits einen Glasfaseranschluss. Wirtschaftsminister Madsen verbindet den Ausbaustand mit Forderungen, an die Branche.

Aktuell sind 84 Prozent aller Haushalte in Schleswig-Holstein an das Glasfasernetz anschlussfähig. Dies gaben Ministerpräsident Daniel Günther und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (beide CDU) beim Glasfaserforum in Kiel bekannt. Damit stehe für acht von zehn Bürgerinnen und Bürgern ein Glasfaseranschluss bereit.

Wie das Wirtschaftsministerium mitteilte, verfügten bereits 55 Prozent aller Haushalte im Land über einen Glasfaseranschluss für Fernsehen und Internet. "Die Zahlen sind angesichts des erschwerten wirtschaftlichen Umfelds und einer zurückhaltenden Nachfrage, insbesondere in den Städten, eine stolze Leistung", sagte Günther

Mit Investitionen von 55 Millionen Euro wurden zudem 952 der 954 öffentlichen Schulstandorte an das Glasfasernetz des Landes angeschlossen. Insgesamt habe Schleswig-Holstein in den vergangenen Jahren 140 Millionen Euro in Breitbandprojekte gesteckt, hieß es.

Ausbauquote laut Breko

Laut einer Marktanalyse vom August dieses Jahres des Bundesverbands Breitbandkommunikation (Breko) liegt das nördlichste Bundesland mit einer Ausbauquote von 92,7 Prozent bundesweit an der Spitze. Dahinter folgt Hamburg mit 90,8 Prozent. Schlusslichter sind Baden-Württemberg (32,8 Prozent) und das Saarland (23,8 Prozent). Der bundesweite Durchschnitt liegt demnach bei 52,8 Prozent.

Gemeindetag fordert Gesetzesnovelle

Der Landesgeschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages, Jörg Bülow, erklärte: "Die Kommunen, kommunalen Unternehmen und Telekommunikationsunternehmen haben erhebliche Summen in die Glasfaserinfrastruktur investiert." So werde langfristig nur mit einer Infrastruktur geplant.

Angesichts dessen fordert der Gemeindetag einen Überbauschutz für öffentlich geförderte und finanzierte Netze - verankert etwa durch eine Novelle des Telekommunikationsgesetzes. "Wir wollen keinen Wettbewerb der Glasfasernetze, sondern einen Wettbewerb der Dienste auf dem Glasfasernetz", betonte Bülow.

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"Anbieterwahlfreiheit wird die Nachfrage nach Produkten auf dem Glasfasermarkt weiter ankurbeln", führte auch Wirtschaftsminister Madsen aus. Nun müsse die Branche Anwendungen entwickeln, die massentauglich sind und den Bürgern zeigen, dass künftige Datenverbindungen nur auf Glasfaser basieren können.

dpa