Bekannt ist Charles K. Kao weltweit mit dem abgekürzten Mittel-Initial. Aber eigentlich hieß der berühmte Physiker Charles Kuen Kao. Deutsch ausgesprochen klingt die abgekürzte Variante wie "Kakao", doch mit heißer Schokolade hatte das Physiker-Genie vermutlich nicht viel am Hut, jedenfalls ist nichts dergleichen überliefert.
Der in China geborene Charles K. Kao brachte der Welt eine Technik, die heute täglich milliardenfach genutzt wird und unsere Kommunikation auf eine ganz neue Ebene hob. Für seine Forschung an der Glasfasertechnik erhielt er 2009 den Physik-Nobelpreis. Vermutlich würde er den Preis jederzeit erneut verliehen bekommen, so der Tenor in einem aktuellen Beitrag über ihn – so wichtig ist die Glasfaseroptik heute noch. Sie dient der technischen Übertragung von Daten und machte diese deutlich schneller als zuvor mit bislang nie gekannten Bandbreiten. Ein Grundstein für die digitale Revolution.
Auch Google braucht die Erfindung von Charles K. Kao
An diesem 4. November wäre der amerikanisch-britische Wissenschaftler 88 Jahre alt geworden – Grund genug für Google, Charles K. Kao ein Doodle zu widmen, das auf einfache, aber sehr eingängige Weise veranschaulicht, was der Forscher einst erfand.
Denn das Wort "Google" wird im heutigen Doodle als Glasfaser-Leitung dargestellt. In der Animation werden Daten durch diese geschickt. Gleichzeitig sieht die Darstellung wie ein Versuchsaufbau aus. Auch die Suchmaschine profitiert von dieser Technik, für die Charles K. Kao vor etwas mehr als einem Jahrzehnt – lange nach seiner Erfindung – global gefeiert wurde.
Seine bahnbrechenden Arbeiten entstanden vor allem in den 60er Jahren, als er nach seinem Studienabschluss in England seine Entdeckungen in einem Forschungslabor als Director of Engineering bei der Telekommunikationsforma ITT in Harlow in Essex machte.
Der Forscher – damals Anfang 30 – versuchte zu ergründen, wie man die Telekommunikation verbessern und dabei Glasfasern besser nutzen könnte. Damals fand er heraus, dass Glasfasern nicht etwa technisch ungeeignet waren – die damaligen Produkte waren einfach nur nicht rein genug. Es waren jene Verunreinigungen, die bewirkten, dass damalige Glasfaserleitungen sehr hohe Datenverluste aufwiesen.
Charles K. Kao fand heraus, dass Glasfasern extrem rein sein mussten
Seine Idee war, dass man Glasfasern sehr wohl als geeignetes Übertragungsmedium nutzen könnte – man müsste dazu jedoch die Datenverluste deutlich senken, was schließlich mit Hilfe seiner Experimente gelang.
Durch Kaos Forschung war es möglich, Daten per Glasfaser in ganz neuen Geschwindigkeiten zu übermitteln – eine Technik, die in den kommenden Jahrzehnten ihren Siegeszug durch die Welt antreten sollte. Firmen wie Google wären ohne die Erfindung von Charles K. Kao undenkbar. Wohl auch ein Grund, warum die US-Suchmaschine den Wissenschaftler mit einem Doodle ehrt. Er starb im Herbst 2018 in Hongkong.
Quellen: "Google Watch Blog", "Augsburger Allgemeine"

Sehen Sie im Video: Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr zur Hälfte an den Klimaforscher Hasselmann und den Meteorologen und Klimatologen Manabe sowie zur anderen Hälfte an den italienischen Physiker Parisi.