In Hessen hat im vergangenen Jahr gut die Hälfte der im Rahmen des Mammografie-Screenings eingeladenen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren an den Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen teilgenommen. Das sagte Karin Bock, Programmverantwortliche Ärztinund Leiterin vom Referenzzentrum Mammographie SüdWest, der Deutschen Presse-Agentur. Als zentrale Einrichtung betreut das Zentrum das Programm in Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Hinzu kamen Frauen, die außerhalb des Screenings zu Untersuchungen niedergelassener Radiologen gingen – etwa, weil sie durch die Einladungsschreiben oder durch Gespräche bei ihren Frauenärztinnen und -ärzten auf das Thema aufmerksam wurden.
Besonders geschulte Ärzte in Screening-Zentren
Bock empfahl Frauen, den Untersuchungen in den zertifizierten Screening-Zentren auf jeden Fall den Vorzug zu geben. Es handele sich um ein qualitätsgesichertes, organisiertes und bundeseinheitliches System. Bei jeder Untersuchung schauten zwei besonders geschulte und qualifizierte Ärztinnen oder Ärzte auf die Bilder. Diese müssten als Vorgabe pro Jahr jeweils mindestens 5.000 solcher Bilder sichten und beurteilen. "Die Anforderungen sind so hoch, weil wir Frauen untersuchen, die zu diesem Zeitpunkt keine Krankheitssymptome haben."
Auch das hessische Sozialministerium hebt die Bedeutung von Früherkennungsmaßnahmen bei Brustkrebs hervor. Werde die Erkrankung in einem frühen Stadium entdeckt, bestehe eine gute Chance auf einen günstigen Verlauf. Jährlich erhalten nach Angaben des Ministeriums rund 4.900 Frauen in Hessen die Diagnose Brustkrebs.