Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) dringt in krisenreichen Zeiten auf eine weitere Stärkung der heimischen Rüstungsindustrie. "Wir sind ein starker Rüstungsstandort, zum Beispiel mit Rheinmetall und KNDS im Norden unseres Landes, aber auch mit vielen anderen Unternehmen in ganz Hessen", sagte der Regierungschef im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden.
"Wir brauchen eine Deutschland-Garantie für die Verteidigung. Das heißt: Der übergroße Anteil der Wertschöpfung muss in Deutschland und zugunsten deutscher Unternehmen stattfinden", forderte Rhein.
Rhein fordert Investitionen auch in den Bau von Kampfdrohnen
"Mit den frischen Verteidigungsmilliarden des Bundes müssen wir ein Kampffähigkeits- und Konjunkturpaket schnüren – mit Aufträgen für unsere nationale Rüstungsindustrie, Investitionen in die Kampfdrohnenproduktion und in die Wehrfähigkeit unserer Infrastruktur", sagte der Ministerpräsident.
Es könne nicht sein, "dass wir Schulden aufnehmen, um unsere Verteidigungsfähigkeit zu stärken und das Geld dann im Ausland landet". Die Bundesregierung hatte etwa mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beschlossen, deutlich mehr für Verteidigung auszugeben, auch mit neuer Verschuldung.
Zwei Rüstungsgipfel in der Staatskanzlei
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"Wir haben schon zwei Rüstungsgipfel in der Staatskanzlei organisiert, bei denen wir die gesamte hessische Rüstungsindustrie zusammengebracht und miteinander vernetzt haben, auch mit der Bundeswehr und der US Army", erläuterte Rhein.
Er hoffe auch, "dass qualifizierte Arbeitskräfte aus der Autoindustrie, die gerade Personal freisetzt, in die Rüstungsindustrie wechseln können, auch in Hessen". Fachkräfte könnten zwar nicht nahtlos von Auto- zu Rüstungsunternehmen wechseln, "aber Synergieeffekte kann es sicherlich geben", sagte der hessische Regierungschef.