Katholischer Kunstpreis Düsseldorfer Malerin Karin Kneffel ausgezeichnet

Die Künstlerin Karin Kneffel darf in Köln einen mit 25.000 Euro dotierten Preis entgegennehmen. Foto: Henning Kaiser/dpa
Die Künstlerin Karin Kneffel darf in Köln einen mit 25.000 Euro dotierten Preis entgegennehmen. Foto
© Henning Kaiser/dpa
Der Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken ist einer der höchstdotierten. Jetzt wurde er an eine Malerin verliehen, die unter anderem für Tierporträts bekannt ist.

Die Düsseldorfer Malerin Karin Kneffel ist in Köln mit dem Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken ausgezeichnet worden. Dies teilte die Deutsche Bischofskonferenz mit, die den Preis gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) seit 1990 abwechselnd alle zwei bis vier Jahre verleiht. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird in den Sparten Literatur, Architektur, Musik, Film, Bildende Kunst und Theater vergeben. Frühere Preisträger waren unter anderem der Schriftsteller Ralf Rothmann, der Komponist Mark Andre und die Tänzerin Lia Rodrigues.

Sie verleiht Tieren einen störenden Blick

Die 1957 in Marl geborene Kneffel gilt als führende neorealistische Malerin. Von 2008 bis 2023 lehrte die Meisterschülerin von Gerhard Richter an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf. Nach dem Urteil der Jury distanziert Kneffel "auf äußerst subtile Weise den Blick auf die Wirklichkeit".

So habe sie bei einigen ihrer Bilder den Kunstgriff entwickelt, die Betrachter durch gemalte beschlagene Scheiben auf ihre Bilder blicken zu lassen, durch spiegelnde Wassertropfen und neblige Dampfstreifen. Bemerkenswert seien auch ihre Tierporträts, die auf den ersten Blick fast beiläufig wirkten, aber schon auf den zweiten könne man sich ihrer Eindrücklichkeit kaum entziehen. "Verleiht Karin Kneffel doch den Tieren einen merkwürdig direkten Blick, einen störenden Blick. Einen Blick, der die Menschen zu fragen scheint, wie es denn bestellt ist um die Welt."

Heilen trotz Zerrissenheit

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp sagte laut vorab verbreitetem Redetext über die Preisträgerin: "Die tiefe Schönheit Ihrer Kunst kann bei uns Betrachtenden das Bedürfnis wecken, das eigene Leben, unseren Glauben und unsere Beziehungen neu zu sehen – trotz mancher Zerrissenheit –, ja auch gut und heil werden zu lassen."

Nach den Worten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigt der Preis "herausragendes künstlerisches Schaffen, das uns die Augen öffnet für die "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute" - wie es die letzte Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils formuliert hat". Kneffel bezeichnete ihre Auszeichnung als Ermutigung, ihren Weg weiterzugehen "mit Staunen, Zweifel und Vertrauen zugleich".

dpa