Nahverkehr NWL sucht für Eurobahn bis spätestens 2032 Käufer

Ein Zug der Eurobahn steht in einem Hauptbahnhof. (Archivbild) Foto: Federico Gambarini/dpa
Ein Zug der Eurobahn steht in einem Hauptbahnhof. (Archivbild) Foto
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Nach Personalengpässen fährt die Eurobahn ab Dezember wieder nach Regelfahrplan. Der reibungslose Betrieb ist nicht nur die Bahnkunden wichtig - auch für die Investorensuche.

Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) will für die Eurobahn möglichst zum Jahreswechsel 2027/2028 einen Käufer finden. Der NWL hatte das finanziell angeschlagene Unternehmen in diesem Jahr vorübergehend übernommen, um den Betrieb mehrerer Bahnlinien in Nordrhein-Westfalen zu sichern. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 soll jetzt der seit April 2024 eingeschränkte Betrieb auf mehreren Strecken wieder nach Regelfahrplan aufgenommen werden. 

"Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Investorensuche ist, dass die Leistung stimmt", sagte Nils Werner, Leiter des Geschäftsbereichs Markt & Kunde beim NWL. Ein Verkauf lasse sich nicht von heute auf morgen umsetzen, sagte Werner. Die Eurobahn hatte wegen Personalmangels, wie andere Unternehmen auch, im April 2024 die Notbremse gezogen und das Angebot auf einigen Linien ausgedünnt. So fuhren die Züge zum Teil nur noch einmal pro Stunde, um das Angebot verlässlicher zu machen. Stark betroffen von den Einschränkungen war zum Beispiel die Linie mit dem RB89 von Paderborn nach Münster.

Angebot massiv ausgedünnt

Nach Angaben des Technischen Geschäftsführers Karsten Schulz war der Betrieb auf einzelnen Linien damals um 40 Prozent des Angebotes heruntergefahren worden. Nachdem das Unternehmen jetzt massiv Personal wie Lokführer ausgebildet hat, liegt der Ausfall bei den Zugkilometern derzeit bei nur noch 4 bis 5 Prozent. Zum Fahrplanwechsel will die Eurobahn diesen Wert noch verbessern. 

Liniennetz der Eurobahn

Das Liniennetz der Eurobahn ist hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen. Es reicht bis nach Niedersachsen und bis in die Niederlande. So geht beispielsweise der Regionalexpress 13 von Hamm über Düsseldorf nach Venlo, der RE 3 von Düsseldorf über Oberhausen bis nach Hamm und die Regionalbahn 67 von Bielefeld bis nach Münster. Auch in Osnabrück und Nienburg an der Weser halten Eurobahn-Züge. 

Spätestens bis 2032 muss der NWL einen Investor für die Eurobahn gefunden haben. Bis dahin gelten die politischen Beschlüsse der Mitglieder und die Vergaben der Strecken an die Unternehmen laufen aus. Die Mitglieder des NWL sind die fünf regionalen Zweckverbände Mobilität Ruhr-Lippe (ZRL), Mobilität Münsterland (ZVM), Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VVOWL), Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (nph) und Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS).

dpa

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