Nach den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat sich der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, besorgt über das gute Abschneiden der AfD gezeigt. Die deutliche Stärkung der Partei sei "ein Warnsignal für internationale Investoren und auch für einheimische Unternehmen", sagte Fratzscher dem "Handelsblatt". Denn in dem Bundesland sei die Wirtschaft "bei weitem die größte in Deutschland".
Eine erstarkte AfD könne Zweifel an der Handlungsfähigkeit der politisch Verantwortlichen auf Landes- wie auf Bundesebene aufkommen lassen und damit notwendige Reformen zusätzlich erschweren, so Fratzscher.
Meinungsforscher: Bedeutsames Ergebnis für AfD
Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Insa, Hermann Binkert, sprach mit Blick auf NRW von einem "bedeutsamen" Ergebnis für die AfD, weil sie in dem Bundesland "immer deutlich schlechter abschneidet als im Bundesschnitt und bei Kommunalwahlen deutlich schlechter als zum Beispiel bei Bundestagswahlen". Binkert schloss nicht aus, dass nun auch die gesamte AfD stärker wird. "Das maximal mögliche Wählerpotenzial der AfD liegt bundesweit bei etwa 33 Prozent", sagte er dem "Handelsblatt".
Die AfD konnte ihren Stimmenanteil bei der Kommunalwahl in NRW laut vorläufigem Ergebnis mit 14,5 Prozent fast verdreifachen. Die CDU erreichte in den Stadträten und Kreistagen 33,3 Prozent der Stimmen. Die SPD kam auf 22,1 Prozent, die Grünen erreichten 13,5 Prozent. Die Linke holte 5,6 Prozent und die FDP 3,7 Prozent.