Der Verkehr auf der Agra-Brücke südlich von Leipzig muss aus Sicherheitsgründen eingeschränkt werden. Ab Freitag dürfen Autos nur noch auf einem statt zwei Fahrstreifen je Richtung über das Bauwerk aus den 1970er Jahren rollen, wie das Infrastrukturministerium mitteilte. "Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat oberste Priorität."
In der kommenden Woche solle zudem die zulässige Last der Fahrzeuge auf 3,5 Tonnen herabgesetzt werden. Die Autos müssten außerdem langsamer als bisher fahren, um die Brücke zu entlasten.
Schwesterbauwerk der eingestürzten Carolabrücke
Die Maßnahmen sind die Folge einer seit 7. November laufenden genaueren Untersuchung der Brücke. Sie wurde 1976 aus Hennigsdorfer Spannstahl errichtet, jenem Material, das auch bei der eingestürzten Carolabrücke in Dresden verwendet worden war. Die Agra-Brücke ist eine von 19 Brücken in Sachsen, die seither unter besonderer Beobachtung stehen.
Um die Spannbetonbrücke, über die die Bundesstraße 2 verläuft, gibt es schon seit vielen Jahren Diskussionen. Sie gilt als baufällig. Schon lange darf sie nur mit Tempo 60 befahren werden. Zugleich ist sie ein Nadelöhr für den Verkehr, der aus südlicher Richtung nach Leipzig einfährt. Die jetzt angeordneten Einschränkungen könnten zu Staus führen.
Laboruntersuchungen laufen weiter
Bei den Untersuchungen war der Fahrbahnbelag an fünf Stellen geöffnet worden. Es wurden Materialproben genommen, die im Labor untersucht werden. Außerdem soll ein Gutachter Berechnungen zur Tragfähigkeit der Brücke anstellen. Die Ergebnisse werden zum Jahresende erwartet.