Bildung Neuer Lehramtsstudiengang startet - Lob von der Opposition

In Nordhausen sollen angehende Lehrerinnen und Lehrer für MINT-Fächer ausgebildet werden. (Symbolbild) Foto: Sebastian Kahnert/d
In Nordhausen sollen angehende Lehrerinnen und Lehrer für MINT-Fächer ausgebildet werden. (Symbolbild) Foto
© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Ein neuer Lehramtsstudiengang in Nordhausen soll helfen, den Mangel an MINT-Lehrkräften zu lindern. Der Bachelor-Studiengang soll für einen Master an der Uni Erfurt vorbereiten.

Mit einem neuen Lehramtsstudiengang an der Hochschule Nordhausen will Thüringens Bildungsminister Christian Tischner (CDU) den Lehrermangel bei MINT-Fächern bekämpfen - und erntet Lob von der Opposition. Man begrüße jede Idee, die geeignet sei, Lehrer in die Schulen zu bringen, sagte Linke-Bildungspolitikerin Ulrike Große-Röthig.

"Das kann natürlich dazu beitragen, aber wir müssen ein gutes Monitoring haben und evaluieren, ob das auch gelingt und ob es den Studierenden damit auch gut geht", sagte Große-Röthig. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Erst Nordhausen, dann Erfurt

Nach Angaben des Bildungsministeriums ist an der Hochschule Nordhausen ein neuer Bachelorstudiengang für MINT-Fächer an Regelschulen geplant. Los geht es im Wintersemester 2026/2027. Möglich sind Fächerkombinationen mit Mathe, Physik (nur als Nebenfach), Informatik und Wirtschaftslehre/Technik, in den Semesterferien sind Praktika vorgesehen.

Das Studium soll auf den Studiengang "Master of Education Regelschule" an der Uni Erfurt vorbereiten. Anschließend würde dann der Vorbereitungsdienst folgen.

Mangel in MINT-Fächern besonders groß

Thüringens Lehrermangel gilt in MINT-Fächern und vor allem an Regelschulen als besonders groß. Bildungsminister Tischner sagte, im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich reiche der Nachwuchs nicht. Deshalb wolle man neue Ressourcen erschließen. "Es kann nicht sein, dass ganze Generationen von Schülerinnen und Schülern Basiskompetenzen nicht mehr erwerben, weil es schlichtweg niemanden gibt, der sie ihnen vermittelt", so Tischner.

Die Linke-Fraktion sieht in dem Vorhaben einen richtigen Schritt. "Gleichzeitig muss aber auch immer wieder die Wirksamkeit der Maßnahmen und eine Evaluation des Studiums überprüft werden."

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Kooperation mit Uni Erfurt

Für die Lehrerausbildung soll es eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Hochschule Nordhausen und der Uni Erfurt geben. Ob der neue Bachelor aus Nordhausen auch an Hochschulen in anderen Bundesländern anerkannt wird, hängt von der jeweiligen Hochschule ab. Nach Angaben des Bildungsministeriums ist aber ein Lehramtsabsolvent des Erfurter Masterabschlusses nach den Regeln der Kultusministerkonferenz bundesweit einsetzbar.

dpa

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