Zum Auftakt des runden Tisches gegen Missbrauch hat Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) an die Teilnehmer appelliert, jenseits von parteipolitischen Interessen nach schnellen Antworten zu suchen. Dem "Hamburger Abendblatt" sagte sie: "Der institutionalisierte Dialog über Prävention und Aufarbeitung sollte mit großer Ernsthaftigkeit, jenseits parteipolitischer Interessen geführt werden." Vor allem die Fragen der Aufarbeitung würden "gründlicher und schneller Antworten" bedürfen, sagte Leutheusser-Schnarrenberger. Die Ministerin kündigte an: "Dem Auftakt wird ein ehrgeiziger Fahrplan folgen."
Der von der Bundesregierung eingesetzte Runde Tisch gegen sexuellen Kindesmissbrauch kommt heute erstmals in Berlin zusammen. Die 61 Teilnehmer wollen über Hilfen für die Opfer beraten und Konzepte zur Vorbeugung entwickeln. Er wird von Leutheusser-Schnarrenberger und ihren Kabinettskolleginnen Kristina Schröder (CDU, Familie) und Annette Schavan (CDU, Bildung) geleitet.
Schröder sagte im ZDF, am Ende des Runden Tisches sollten konkrete Forderungen und Selbstverpflichtungen für Institutionen und Staat stehen. Letztere zielten unter anderem auf Änderungen in den Schulen, bei der Ausbildung und in der Frage der Entschädigung ab.