Ob Hautfarbe, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Religion – Diskriminierung bei Menschen ist im Alltag häufig verbreitet. Ähnlich funktioniert der Speziesismus: Bestimmten Arten wird dabei ein höherer Status oder gar Wert als anderen Lebewesen zugeschrieben, obwohl es objektiv betrachtet dafür keinen Grund gibt. Einige Tiere werden dabei lediglich als Objekte der Forschung, Nahrung, Kleidungsmaterial oder Spielzeug gesehen. Sie sind Gegenstände und zum Nutzen da. Tiere sollen die Wünsche der Menschen erfüllen.
Kampagne von PETA
Das absurde Konzept des Speziesismus ist Kern der neuen Kampagne der Tierrechtsorganisation PETA. Gemeinsam mit zwölf Influencer:innen sprechen sie sich entschieden gegen Speziesismus aus. In Videoclips und begleitet von einer Plakataktion offenbaren die Sinnfluencer:innen ihre Auffassung von Speziesismus. Sie gewähren gleichzeitig Einblicke, wie sie sich medienwirksam dagegen stark machen. Die Aktion soll der Gesellschaft klar machen, dass Speziesismus ein großes Problem ist und es auf der Agenda verankern.
Mit dabei sind Arzt und Youtuber Aljosha Muttardi ("veganistungesund"), Schauspielerin Anne Menden, Künstler Tim Bengel und Model und Autorin Marie von den Benken. Kriminalbiologe und Forensiker Mark Benecke setzte im PETA-Interview ein Statement, das zum Nachdenken anregen soll: "Speziesismus ist der Grund, dass viele Menschen Rindfleisch, aber kein Katzenfleisch essen." Auch GZSZ-Schauspielerin Anne Menden findet deutliche Worte dafür: "Tiere fühlen genauso Schmerz und Emotionen wie wir Menschen."
"Tiere sind nicht dazu da"
Im Rahmen der Plakataktion veröffentlicht PETA erneut die klare Ablehnung von Speziesismus: "Tiere sind einfach nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten." Auch Aktivistin und Autorin Victoria Müller macht deutlich, was Speziesismus bedeutet und macht klar, wie absurd der menschliche Alltag ist. Ihr Statement lautet: "Könnten Tiere sprechen, würden sie nicht sagen 'Iss mich!', sondern 'Lass mich in Ruhe!'."

Jegliche Arten der Diskriminierung gegenüber den Menschen ist ein Verbot gegen das deutsche Grundgesetz. Wer Rassismus oder Sexismus erlebt, macht sich dagegen stark und auch Menschen, die nicht diskriminiert werden, setzen sich für Betroffene ein. Anders ist es dagegen bei Tieren. Diskriminierung ist hier so geläufig, dass kaum jemand sie hinterfragt. Beispielsweise ist die Unterscheidung von Tieren in Haus- und Nutztieren bei näherer Betrachtung nahezu willkürlich. Haustieren bringen Menschen viel eher Mitleid entgegen als Nutztieren.
Was man gegen Speziesismus unternehmen kann
Sollte man selbst gegen Speziesismus sein, gibt es einfache Möglichkeiten, den Tieren Mitgefühl und Respekt zu zollen. Nicht jede:r kann mal eben eine riesige Kampagne aus dem Boden stampfen, wie PETA es tut. Aber auch kleine Dinge können helfen:
- Keine Unternehmen unterstützen, die Tierversuche durchführen, und keine Produkte kaufen, die an Tierversuchen getestet wurden. Das ist eine Win-Win-Situation: Zum einen kann man nun ohne schlechtes Gewissen konsumieren, zum anderen unterstützt man Unternehmen, die keine Tierversuche durchführen. Damit verhindert man die Vergiftung und den Tod von Hunderttausenden Tieren im Jahr und regt mit Glück andere Unternehmen zum Umdenken an.
- Vegane Ernährung. Heute bedeutet vegane Ernährung schon lange keinen Verzicht mehr. Veganes Essen schmeckt genauso gut – wenn nicht sogar besser – als nicht veganes Essen. Gleichzeitig sorgt man damit dafür, dass es Tieren gut geht und stellt sich nicht über die Tiere, indem man entscheidet, sie töten zu lassen, ihre Mütter wegzunehmen oder sie zu essen.
- Keine Tierhaut oder -pelz tragen. Immer mehr Marken bieten vegane Bekleidungsoptionen an. Kunstleder, Hanf- oder Baumwolle, Daunenalternativen und Fakepelz. Neue Innovationen halten genauso warm und sehen täuschend echt aus – dennoch musste für sie kein Lebewesen sterben.
- Kampagnen gegen Speziesismus teilen und Freund:innen, Bekannte und Familienmitglieder darüber aufklären. Viele Menschen, die sich erstmal mit der Thematik auseinandergesetzt haben, möchten die Diskriminierung der Tiere nicht weiter unterstützen, sie wissen nur nicht wie – und vorher muss man die meisten erstmal darauf aufmerksam machen.
Weitere Infos zur Kampagne gibt es hier.