Kämpfe in Offenburg Im Underground Fight Club schlagen sich Türsteher und Akademiker blutig: Was motiviert sie?

Im Underground Fight Club "Frontiere" schlagen sich Türsteher und Akademiker blutig
Im Underground Fight Club "Frontiere" schlagen sich Türsteher und Akademiker blutig
Sehen Sie im Video: Im Underground Fight Club schlagen sich Türsteher und Akademiker blutig – was motiviert sie?
Ein geheimer Ort bei Offenburg. Umringt von alten Autoreifen schlagen sich Studenten, Türsteher oder Maler bis aufs Blut. Was motiviert sie? Was bezwecken die Veranstalter mit den Kämpfen? Ein Einblick in eine verborgene Welt.

Redaktioneller Hinweis:  Der Fokus dieser Reportage lag auf der Frage, warum immer mehr junge Männer in geheimen Fight Clubs kämpfen. Um das herauszufinden, besuchten mehrere Reporter im Januar 2022 ein Event des Vereins „Frontière“ nahe Offenburg.

Während der Recherche gingen die Reporter auch der Frage nach, ob Frontière Verbindungen in die rechtsextreme Szene hat. Es ist bekannt, dass Teile des Kampfsports in Deutschland, insbesondere der Bereich der Mixed Martial Arts (MMA), von Rechtsextremen unterwandert sind und solche Events dazu dienen können, Nachwuchs zu rekrutieren.

Die Reporter sprachen im Vorfeld mit Experten, fanden aber keine Hinweise darauf, dass auch Frontière Verbindungen ins Neonazi-Milieu hat. Auch vor Ort, am Tag des Kampfes, sahen die Reporter keine verfassungsfeindlichen oder rechtsextremen Symbole. Ihnen kamen auch keine rechtsextremen bzw. rassistischen Aussagen und Parolen zu Ohren.

Auf die politische Ausrichtung angesprochen, sagte einer der Organisatoren, man habe keine politische Ausrichtung. Bei ihnen seien Kämpfer aus der ganzen Welt willkommen, egal, welche Hautfarbe oder Religion sie haben. Dieser Eindruck bestätigte sich vor Ort.

Nun legt eine aktuelle Recherche des antifaschistischen Bündnisses „Essen stellt sich quer“ nahe, dass Frontière – und speziell ihre Modelinie – von einem Mann gesponsert wird, der sich bei anderen Gelegenheiten offen mit teilweise verbotenen rechtsextremen Tattoos zeigte. Der stern steht in Kontakt mit dem Bündnis und prüft das Material eingehend.

Mit dem Vorwurf konfrontiert erklärt einer der Organisatoren von Frontière: „Wir haben mit Rechtradikalen nichts zu tun und distanzieren uns vom Rechtsextremismus. Wir sind alle Multi-Kulti aufgewachsen. Bei uns kämpfen Deutsche, Afrikaner, Asiaten, Europäer, ganz egal, unter unseren Freunden sind Franzosen, Türken, Marokkaner und Sinti und Roma. Unsere Religion ist Respekt.“

Die Redaktion distanziert sich ausdrücklich von jeder Form von Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit.