USA Sie kann sich nur eine Mahlzeit am Tag leisten: Richter zahlt Strafe für wohnungslose Frau

Junge Frau mit großen Ohrringen steht am Mikrofon mit besorgtem Gesichtsausdruck
Sie hatte keine einfache Zeit und jetzt wurde ihr auch das Auto genommen. Der zuständige Richter zeigt sich berührt - und übernimmt ihre Strafkosten.
© Screenshot "Caught in Providence"
Durch unglückliche Umstände verlor eine junge Frau ihre Wohnung und lebte in ihrem Auto. Doch auch das wurde ihr nun genommen, denn es wurde mit einer Wegfahrsperre versehen. Der zuständige Richter zeigte sich berührt und übernahm ihre Strafkosten.

Mit leiser Stimme tritt die junge Frau, die sich als Medina vorstellt, vor Richter Frank Caprio. Die Sorgen stehen ihr ins Gesicht geschrieben. Sie ist dort, weil ihr Auto mit einer Wegfahrsperre versehen wurde, doch das Geld, um das Auto freizukaufen, hat sie nicht.

Sie habe eine harte Zeit hinter sich, habe ihre Wohnung verloren und lebe nun in ihren Auto, nachdem auch ihre Familienmitglieder sie nicht länger aufnehmen konnten und wollten, erzählt die junge Frau. Auf Richter Caprios Frage, ob sie einen Job habe, erzählt sie, sie sei eine Weile arbeitslos gewesen, arbeite inzwischen aber in Restaurants. Mehr als eine Mahlzeit am Tag kann sich die junge Frau aber trotzdem nicht leisten. "Ich habe einfach gehofft, dass ich vielleicht eine Ratenzahlung vereinbaren könnte, um mein Auto behalten zu können. Und ich weiß nicht, ob mein Führerschein gesperrt wurde", bittet Medina. Fünf Dollar, das sei alles was sie gerade habe.

Richter übernimmt die Strafkosten

Nach den Ausführungen der jungen Frau kommt der sichtlich berührte Richter Caprio zu seinem Urteilsspruch. Er erlegt der jungen Frau ein Bußgeld in Höhe von 400 Dollar auf, das sei die übliche Strafe, so der Richter. Doch er macht direkt klar: Diese 400 Dollar muss die junge Frau nicht komplett selbst zahlen. 300 Dollar der Strafe werde der Filomena Fund übernehmen. Ein Fond, der nach der Mutter des Richters benannt ist und genau dafür da ist, Menschen in Notsituationen finanziell unter die Arme greifen zu können. Caprio hat diesen Fonds selbst gegründet.

Doch damit nicht genug. Einen Monat gibt der Richter der jungen Frau um die verbleibenden $100 zu zahlen. Er ermutigt sie jedoch, sich zu melden, sollte sich ihre Situation bis dahin nicht verbessert haben. Dann würde auch die restliche Strafe übernommen werden. Außerdem soll sie weitere 50 Dollar in bar bekommen, um wenigstens an einigen Tagen mehr als eine Mahlzeit am Tag essen zu können.

"Wenn du hier heute gehst, wird die Wegfahrsperre von deinem Auto genommen und du wirst dein Auto wiederhaben", verspricht Caprio. Der jungen Frau hat der Richter mit seiner entgegenkommenden Art da schon ein Lächeln auf das anfangs so besorgt blickende Gesicht gezaubert. Frank Caprio, der auf dem YouTube-Account "Caught in Providence" immer wieder Fälle von ihm teilt, wird für seine menschliche Art der Rechtssprechung und sein Mitgefühl, sehr gelobt. Viele Zuschauer auf dem Kanal finden, es bräuchte mehr Richter wie ihn.

Quellen:  "YouTube", "Unilad"

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