Untersuchungsausschuss Talbrücke: Ex-Bundesminister im Zeugenstand

Zwei ehemalige Bundesminister, darunter Volker Wissing, sollen als Zeugen im Untersuchungsausschuss zum Brückendesaster aussagen
Zwei ehemalige Bundesminister, darunter Volker Wissing, sollen als Zeugen im Untersuchungsausschuss zum Brückendesaster aussagen. Foto
© Christoph Soeder/dpa
Wie kam es zum Brücken-Debakel auf der A45? Die Ex-Bundesminister Scheuer und Wissing müssen sich als Zeugen kritischen Fragen stellen.

Zwei ehemalige Bundesverkehrsminister müssen am kommenden Montag im Brücken-Untersuchungsausschuss des Landtags als Zeugen aussagen. Dabei werde es um die Kommunikation zur Sperrung der Talbrücke Rahmede gehen, die es zwischen der Hausspitze des Bundesverkehrsministeriums und der NRW-Landesregierung gegeben habe, teilte der Ausschussvorsitzende Stefan Engstfeld (Grüne) mit. 

Zu diesem Zweck seien die ehemaligen Bundesminister Andreas Scheuer (CSU) und Volker Wissing (früher FDP) sowie der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär Oliver Luksic geladen. 

Im Mai 2023 wurde der Untersuchungsausschuss "Brückendesaster und Infrastrukturstau" eingesetzt, um das Debakel um die Vollsperrung der Brücke aufzuarbeiten. Der Ausschuss soll unter anderem klären, warum der Neubau der Rahmede-Brücke verschoben wurde, bis sie gesperrt werden musste, und wer dafür verantwortlich war, dass die Dimensionen der Schäden an der Brücke erst so spät erkannt wurden.

Gravierende Folgen

Die Rahmede-Talbrücke der Autobahn 45 bei Lüdenscheid musste im Dezember 2021 nach einer Kontrolle kurzfristig gesperrt werden - wegen schwerwiegender Schäden und Einsturzgefahr. Am 7. Mai 2023 wurde die marode Brücke gesprengt. Im Oktober 2023 begannen offiziell die Arbeiten am Neubau.

Die Sperrung der Brücke hat gravierende Folgen für die Region. Die wichtige Verkehrsachse auf der A45, die das Ruhrgebiet mit dem Ballungsraum Frankfurt verbindet, ist seit Ende 2021 unterbrochen. Täglich fahren etwa 20.000 zusätzliche Fahrzeuge, davon rund 6.000 Lastwagen, über Umleitungsstrecken durch Lüdenscheid

Die Bewohner von Lüdenscheid und die gesamte Region leiden unter massivem Umleitungsverkehr, Stauchaos, Lärm- und Abgasbelastung, stockendem Lieferverkehr, Fachkräfte-Abwanderung und Umsatzeinbußen. Die Industrie geht von einem Milliardenschaden aus.

dpa