Einer Studie des britischen Medizinerverbandes (BMA) zufolge sind auf den Krawatten von Ärzten derart viele Krankheitskeime, dass sie für manche Patienten lebensbedrohlich seien. Deshalb empfahl der Verband jetzt den Ärzte des Königreichs, im Dienst auf Krawatten zu verzichten, berichtete am Dienstag die Zeitung "Daily Telegraph".
Britische Krawattenhersteller wehren sich
"Menschen fassen ihre Schlipse ständig an und tragen sie über einen längeren Zeitraum. Das ist eine potenzielle Gefahr", erklärte Vivienne Nathanson, Leiterin der BMA-Abteilung Ethik und Wissenschaft. Die Studie des Medizinerverbandes kam zu dem Ergebnis, dass Schlipse an Ärztehälsen mit zur Ausbreitung so genannter Healthcare Associated Infections (HAI) - Infektionen im Zusammenhang mit der Gesundheitsfürsorge - beitragen.
Die Warnung des BMA stieß sofort auf Widerspruch der britischen Konfektionäre. "Ich habe diesen Schlips letzte Woche drei Mal getragen, aber ich glaube nicht, dass er irgendjemanden töten könnte", schimpfte Starschneider Timothy Everest, zu dessen Kunden Ärzte, aber auch der Fußballer David Beckham und Hollywood-Star Tom Cruise gehören. Allerdings sei es gut, wenn ein Mann mindestens zwölf Schlipse zum ständigen Wechseln besitze, die er dann auch regelmäßig zur Reinigung bringen solle.
DPA