Die meisten Corona-Patienten haben ihre Infektion nach der akuten Phase ihrer Infektion überstanden. Für rund zehn Prozent der Infizierten, so schätzt es die WHO, geht das Leiden allerdings danach noch weiter. Nach der vierten Woche spricht man von Long Covid, nach drei Monaten von Post Covid. Meistens hört man im Zusammenhang mit Corona-Langzeitfolgen von extremer Müdigkeit, Erschöpfung und Kraftlosigkeit, die die Betroffenen befällt. Sie können gerade einmal ein paar Schritte laufen, manche schaffen es kaum, das Bett zu verlassen. Mitunter brauchen sie ein Sauerstoffgerät, um genug Luft zu bekommen. Die signifikante Müdigkeit, genannt Fatigue, ist in der Tat das häufigste Symptom bei Long-Covid-Leiden – jedoch bei weitem nicht das einzige. Long Covid werden rund 200 Symptome zugeordnet, von Gedächtnislücken und neurologischen Ausfällen über Geruchsverluste bis zu Herzmuskelentzündungen und Thromboembolien. Auch viele Arten von Schmerzen sind darunter.
Long Covid Symptome: Welche Corona-Spätfolgen im Körper am häufigsten auftreten

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Die Infografik zeigt, welche Symptome im Zusammenhang mit Long Covid am häufigsten erfasst werden. Sie zeigt: Der ganze Körper kann betroffen sein.

Gibt es eine Therapie für Long Covid?
Da das Krankheitsbild oft schwammig ist und Forscher noch dabei sind, Long Covid zu durchdringen, gibt es nicht die eine Behandlungsmethode. Der Therapieansatz hängt vor allem von den Beschwerden der jeweiligen Patientinnen und Patienten ab. Die Spanne der möglichen Behandlungen ist daher so breit wie die der Symptome: Zum Einsatz kommen Atemtherapie, körperliches Training für Ausdauer, Haltung und Koordination, Hirnleistungsübungen am Computer, Inhalationen, Ergotherapie, Riechtraining, Entspannungsübungen und auch psychologische Unterstützung. Außerdem erforschen Wissenschaftler Wirkstoffe und Therapien, die sich gezielt gegen mögliche Ursachen von Long Covid richten. Diese sind aber noch in der Frühphase ihrer Entwicklung.