Es fing mit einer Fledermaus an. Über einen weiteren, bislang unbekannten Zwischenwirt haben sich Menschen wohl erstmals mit dem Coronavirus infiziert. Dieses Szenario halten Experten der Weltgesundheitsorganisation für wahrscheinlich. Es sind nicht die einzigen Tiere, die sich mit Sars-CoV-2 infizieren können, wie auch die aktuellen Fälle in einer Hongkonger Tierhandlung zeigen. Medienberichten zufolge wurden dort mehrere Hamster positiv auf das Virus getestet. Nun sollen vorsorglich rund 2000 Nager und andere Kleintiere eingeschläfert werden.
Anders als bei klassischen Atemwegserkrankungen, mit denen sich nur sehr nahe Verwandte des Menschen aus dem Tierreich anstecken können, ist das bei dem Coronavirus nicht der Fall. "Leider respektiert dieses Virus Barrieren zwischen Arten nicht so gut wie die meisten anderen Krankheitserreger", sagte der Mikrobiologe und Veterinärmediziner Fabian Leendertz vom Robert Koch-Institut der Deutschen Presseagentur.
Gorillas und andere Corona-Patienten
Die größte Zahl an bislang nachgewiesenen Fällen bei Tieren in Europa dürfte es auf Pelzzucht-Farmen gegeben haben: Laut Deutschem Tierschutzbund sind in EU-Staaten bis Mitte Mai Ausbrüche auf mehr als 400 Nerzfarmen bekannt geworden. Allein in Dänemark wurden Millionen Tiere gekeult.
Auch Zootiere, Löwen, Gorillas und Zwergotter haben sich bereits mit dem Virus angesteckt. Als wahrscheinliche Infektionsquelle nannten die Zoos Pfleger, die das Virus an die Tiere weitergaben. Die Hygienemaßnahmen wurden entsprechend angepasst. Und selbst Haustiere sind vor dem Virus nicht gefeit. Für Nutztiere wie Rinder und Schweine hingegen wird das Corona-Risiko, zum aktuellen Zeitpunkt, als sehr gering eingeschätzt.
Ein Überblick über bekannte Corona-Fälle in der Tierwelt finden Sie in der Fotostrecke oben.