Neues Kopfschmerz-Portal Die stille Volkskrankheit

Mehr als 70 Prozent aller Deutschen leiden zeitweise unter Kopfschmerzen
Mehr als 70 Prozent aller Deutschen leiden zeitweise unter Kopfschmerzen
© Frederic Cirou/Colourbox.com
Ob Mann, Frau oder Kind - jedem brummt ab und an der Schädel. Schuld sind meist Stress-Situationen, nicht selten auch die Gene. Unser Ratgeber Kopfschmerz informiert umfassend über das weit verbreitete Leiden und sagt Ihnen, was Sie tun können.

Mehr als 70 Prozent aller Deutschen leiden zeitweise unter Kopfschmerzen; jeder Vierte wird regelmäßig heimgesucht. Jeden Tag werden 900.000 Menschen Opfer einer Migräne-Attacke, 100.000 davon sind so krank, dass sie nicht arbeiten können.

Dennoch wird das Übel nicht ernst genommen, auch weil der schnelle Griff zur Tablette das Problem scheinbar löst. "Kopfschmerzen nimmt man nicht als Erkrankung wahr, gerade weil sie ein Alltagsleiden sind", sagt Hartmut Göbel, Kopfschmerz-Experte aus Kiel. Sogar wenn die Beschwerden längst chronisch geworden sind - zum Arzt gehen nur wenige. Da muss man halt durch, denken die meisten. Was sie nicht wissen: Kopfschmerzen lassen sich einfach behandeln, und wer zu lange mit einer Therapie wartet, riskiert eine Karriere als Schmerzpatient.

Der "Ratgeber Kopfschmerz" bei stern.de

Das neue Serviceportal zum Thema Kopfschmerz erreichen Sie über die Internet-Adresse www.stern.de/kopfschmerz und über einen Kasten auf der stern.de-Homepage oder über den neuen Navigationspunkt im .

Kopfschmerz-Spezialisten sind rar

Ein Drittel aller Migräne-Kranken weiß nicht einmal, dass sie unter Migräne leiden. Der Neurologe Hans-Christoph Diener weiß auch, warum: "Weil die Menschen mit ihren Kopfschmerzen nie zum Arzt gehen. Und weil sie vom Hausarzt oder verschiedenen Fachärzten nicht richtig diagnostiziert werden." Erst wenn sie verschiedene Facharzt-Praxen durchlaufen haben, kommen viele chronisch Schmerzkranke zu einem Kopfschmerz-Spezialisten. Viele glauben, ihre Kopfschmerzen hätten etwas mit der Halswirbelsäule zu tun - eine typische Fehleinschätzung. In den allerwenigsten Fällen trifft diese Diagnose zu.

Insbesondere Menschen mit häufigen, schweren Kopfschmerzen sind verzweifelt und suchen lange, bis sie in guten Händen sind. Arne May hat über einige Jahre für die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft Patientenfragen beantwortet: " Die häufigste Frage, die mir gestellt wurde: Können Sie mir einen Arzt in meiner Nähe nennen, der sich mit Kopfschmerzen auskennt?" Der Hamburger Neurologe kennt den Grund für die Verzweiflung: Es gibt einfach noch zu wenig Spezialisten.

Der Schmerz in Haupt- und Nebenrolle

Spezialisten werden in der Tat dringend benötigt. Denn Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Die internationale Headache Society (IHS) unterscheidet nach Ursache und Ausprägung der Kopfschmerzen und zählt rund 250 verschiedene Arten. Sie werden in zwei große Gruppen unterteilt: in primäre und sekundäre Kopfschmerzen.

Bei primären Kopfschmerzen ist der Schmerz selbst die Erkrankung. Die Anlage dafür wird vererbt. Und wenn viele ungünstige Umstände zusammen kommen, entwickelt sich aus dieser Anlage eine Kopfschmerz-Krankheit. Die häufigsten primären Kopfschmerz-Formen sind Spannungs-Kopfschmerzen und Migräne.

Selten sind Kopfschmerzen Begleiter anderer Erkrankungen, zum Beispiel einer Grippe oder einer Nasennebenhöhlen-Entzündung. Dann spricht man von sekundären Kopfschmerzen. Dazu gehören auch Kopfschmerzen, die durch den Missbrauch von Medikamenten, bei Bluthochdruck oder bei einer Hirnhaut-Entzündung auftreten.

Suche nach der Ursache ist falsch

Die Unterscheidung zwischen den beiden Kopfschmerz-Formen ist sehr wichtig. Bei sekundären Kopfschmerzen hängt eine erfolgreiche Heilung davon ab, ob die eigentliche Krankheit als Ursache behandelt wird. Anders ist das bei primären Kopfschmerzen wie Migräne und Spannungs-Kopfschmerzen. Hier ist der Kopfschmerz die eigentliche Krankheit und muss gezielt behandelt werden - und zwar vom Fachmann. Denn eine Migräne wird völlig anders behandelt als Spannungs-Kopfschmerzen. Die gängigen Schmerzmittel helfen bei beiden Kopfschmerzleiden nur unzureichend.

Das Besondere an primären Kopfschmerzen ist, dass sie so schwer nachweisbar sind - etwa im Labor. Trotz starker Schmerzen sind Blutbild und Hirnströme normal, auch Schichtbilder vom Kopf mit Hilfe einer Computer- oder Kernspintomographie-Untersuchung zeigen keine Veränderungen des Gehirns. "Die Leute denken: Ich habe Kopfweh, das muss doch einen Grund haben", sagt Hartmut Göbel. "Das ist aber vom Ansatz her falsch gedacht." Denn primäre Kopfschmerzen wie Migräne und Spannungs-Kopfschmerzen haben keine körperliche Ursache. Die Schmerzen selbst sind die Erkrankung, und die muss behandelt werden.

Neues Portal gibt Rat und Hilfe

Aufklärung tut also not. Genau hier setzt das neue Angebot auf stern.de an. Im Ratgeber Kopfschmerz erfahren Interessierte, welche Arten von Kopfschmerzen es gibt. Wie macht sich eine Migräne bemerkbar, wie ein Spannungs-Kopfschmerz? Welche Methoden setzen Ärzte für die Diagnose und in der Therapie ein? Was kann ich selbst tun, um der nächsten Kopfschmerz-Attacke wirksam vorzubeugen? Auf diese und viele weitere Fragen gibt der "Ratgeber Kopfschmerz" eine Antwort. Wie bereits im "Ratgeber Allergie" finden sich hier kompetente und gleichzeitig verständliche Informationen. Zudem können die Nutzer direkt mit Experten Kontakt aufnehmen.

Die Redaktion arbeitet eng mit Hartmut Göbel aus Kiel zusammen. Er gilt als einer der bekanntesten Kopfschmerz-Spezialisten in Deutschland. Die Nutzer können ihre Fragen direkt an Göbel und sein Team von der Schmerzklinik Kiel stellen - in einer E-Mail-Sprechstunde oder im Live-Chat. Zum ersten Mal beantwortet Göbel am 8. Oktober um 17.30 Uhr live im Chat die Fragen der stern.de-Nutzer. Auch Exklusiv-Beratung ist möglich: Gegen eine Gebühr von 15 Euro antworten die Kopfschmerz-Experten garantiert innerhalb von zwei Werktagen auf die eingeschickte Frage.

Lexikon, Entspannungs-Übungen, Symptom-Check

Beim Symptom-Check können unsichere Nutzer testen, welche Art des Kopfschmerzes hinter ihren Beschwerden stecken kann. Doch auch wer schon lange an Migräne oder Spannungs-Kopfschmerz leidet und sich intensiv mit dem Thema beschäftigt hat, ist beim "Ratgeber Kopfschmerz" gut aufgehoben: Das Portal bietet tief gehende Informationen auf dem neuesten Stand der Forschung. Service-Angebote wie die Entspannungs-Übungen für Nacken und Schultern und Kopfschmerz-Tagebücher für Erwachsene und Kinder runden das Angebot ab. Im Forum der Website können die Nutzer außerdem mit anderen Betroffenen Erfahrungen austauschen.

Yamina Merabet

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