Wie steht Deutschland im Kampf gegen das Coronavirus da? Eine belastbare Antwort auf die Frage ist aktuell offenbar nicht möglich. Kurz vor dem Jahreswechsel warnte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die bestehende Gefahr nicht zu unterschätzen. Angesichts einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage und Ferien dürfte das aktuelle Infektionsgeschehen deutlich kritischer sein, als es die Zahlen aktuell zeigten.
Ein deutlicheres Lagebild soll pünktlich zur Bund-Länder-Runde am kommenden Freitag vorliegen. Dort soll auch der künftige Krisenkurs beraten werden. Lauterbach kündigte bereits neue Beschlüsse an, die auch auf die Bekämpfung der ansteckenderen Omikron-Variante des Virus zielen. "Die Fallzahlen werden sehr stark steigen", prophezeite er.
Gefühlt kommen auch im eigenen Umfeld die Einschläge immer näher, im Bekannten- und Verwandtenkreis häufen sich die Infektionsfälle. Auch vollständig geimpfte und geboosterte Personen können sich mit dem Coronavirus anstecken (und dieses weiterverbreiten), wenngleich Impfdurchbrüche seltener vorkommen. Was ist zu tun bei einem positiven Testergebnis? Der Überblick.
Mein Selbsttest oder Schnelltest zeigt ein positives Ergebnis. Was tun?
Wenn Sie ein positives Ergebnis nach einem Selbsttest oder einem Antigen-Schnelltest (der etwa in Testzentren durchgeführt wird) haben, könnten Sie mit dem Coronavirus infiziert sein. Um eine mögliche Weiterverbreitung des Erregers zu verbreiten, sollten Sie zu Hause bleiben und Kontakte zu anderen meiden.
Um eine sichere Diagnose zu erhalten, muss anschließend ein PCR-Test durchgeführt werden, der Ihren Befund bestätigt oder widerlegt. Ein nachfolgender negativer Schnell- oder Selbsttest kann einen positiven Befund nicht aufheben.
Woher bekomme ich einen PCR-Test?
Der PCR-Test gilt als "Goldstandard" unter den Corona-Tests. Die Probenentnahme erfolgt durch medizinisches Personal, die Auswertung durch Labore. Und ist nach einem positiven Selbst- oder Antigen-Schnelltest – laut der aktuell geltenden Testverordnung des Bundes – für Sie kostenfrei. Wer außerdem Anspruch auf eine kostenfreie PCR-Testung hat, können Sie hier lesen.
Sie sollten schnellstmöglich einen Test-Termin vereinbaren, etwa über die Online-Suche des Patientenservice oder telefonisch in Ihrer Hausarztpraxis oder einer örtlichen Teststelle.
Das Labor wird Ihnen das Testergebnis mitteilen, auch das Gesundheitsamt erhält eine Meldung. Bis das Ergebnis vorliegt, sollte man laut Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums zu Hause bleiben und keine Personen treffen.
Eine Corona-Infektion wurde festgestellt. Wie geht es weiter?
Wenn bei Ihnen eine Infektion mit dem Coronavirus durch einen PCR-Test bestätigt wurde, müssen Sie sich in häusliche Isolierung begeben. Das zuständige Gesundheitsamt wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen und eine häusliche Isolierung anordnen.
Wie lange die Isolierungspflicht dauert, obliegt verschiedenen Kriterien und kann im Einzelfall entschieden werden. Zudem können können länderspezifische Regelungen gelten. Eine angeordnete Isolierung endet nicht automatisch, sondern wird durch das zuständige Gesundheitsamt wieder aufgehoben.
Auch für für vollständig Geimpfte gilt die Isolierung, jedoch mit Ausnahme: Ohne Symptome verkürzt sich die Zeit der Isolierung auf fünf Tage – allerdings nur, wenn Sie auch nach dieser Zeit symptomfrei sind und ein negatives PCR-Testergebnis vorweisen können.
Hilfreiche Anlaufstellen zum Coronavirus
Viele Fragen rund um das Coronavirus lassen sich in ihrer Komplexität nicht pauschal beantworten und bedürfen einer gezielten Suche nach Antworten. Eine Auswahl an hilfreichen Anlaufstellen, um Ihre weiterführenden Fragen zu beantworten:
- Welche Anzeichen können auf eine Coronavirus-Infektion hinweisen und was ist bei Symptomen zu tun?
- Welche Coronavirus-Tests gibt es und wofür sind sie jeweils geeignet?
- Was sollte bei einer häuslichen Isolierung beachtet werden?
- Welche Impfstoffe gegen das Coronavirus gibt es und wie wirksam sind sie?
- Wo wird geimpft?
Wenn Sie die Sorge haben, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, bittet das Bundesgesundheitsministerium sich telefonisch an Ihren Hausarzt zu wenden oder die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes zu wählen: 116117.
Darüber hinaus empfiehlt das Bundesgesundheitsministerium mehrere Hotlines, die bundesweit zum Thema informieren:
Unabhängige Patientenberatung Deutschland – 0800 011 77 22
Bundesministerium für Gesundheit (Bürgertelefon) – 030 346 465 100
Beratungsservice für Gehörlose und Hörgeschädigte –info.deaf(at)bmg.bund.de / info.gehoerlos(at)bmg.bund.de
Gebärdentelefon (Videotelefonie) – https://www.gebaerdentelefon.de/bmg