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Wir sind ein Bakterienzoo. Ohne das Mikrobiom, also all die Gesamtheit aller Mikroben in und auf uns, wären wir nicht überlebensfähig. Lange wirkten sie meist im Stillen, erst in den letzten Jahren entdeckt die Wissenschaft die große Bedeutung unserer Mitbewohner für unsere Gesundheit. Heute verstehen viele das Mikrobiom als eigenes Superorgan, das zahlreiche Vorgänge in unserem Körper reguliert. Und zwar heimlich still und leise – aber mit großer Wirkung. Fast kein Bereich bleibt davon unberührt. Fast nichts würde bei uns ohne das Mikrobiom funktionieren. Es ist ein Biofilm, der jeden Winkel unseres Körpers überzieht. Ohne wären wir nicht überlebensfähig.
Ein Beispiel dafür: Essen wir etwas, setzen sich bereits im Mund Millionen Mikroben auf jeden Happen. Im Darm folgt dann eine weitere billionenstarke Mikrobenschar, die dabei hilft, den Nahrungsbrei zu verdauen. Es ist eine klassische Win-Win-Situation. Es gibt Bakterien, die darauf spezialisiert sind, pflanzliche Ballaststoffe, sogenannte Polysaccharide, aufzuspalten. Die sind gut für uns und unsere Gesundheit. Und die Mikroben dürfen im Tausch dafür mitessen. Das ist ihre Lebensgrundlage. Oder sie stellen aus eigentlich unverdaulichen Ballaststoffen wichtige Fettsäuren her, die unseren Körper mit Energie versorgen. Oder sie produzieren das Vitamin Bioton, das für gesunde Haut, für gesundes Haar und das Immunsystem wichtig ist. Laut Schätzungen stammt etwa ein Drittel aller Stoffwechselprodukte in unserem Blut von Darmbakterien. Manche Wissenschaftler nennen das Mikrobiom auch Chemiefabrik.
Das Mikrobiom kann die Ausdauer steigern
Auch für Sportler ist das Mikrobiom sehr wichtig. Zum einem, weil besonders eins aus vielen verschiedenen Bakterienarten bestehendes positiv auf die Leistungsfähigkeit wirkt. Aber auch der Sport selbst beeinflusst die Zusammensetzung des Bakteriengartens. Forscher der Harvard University zum Beispiel konnten im Darm von Spitzenläufern und Ruderern Bakterien nachweisen, die offenbar die Ausdauer der Sportler steigern. Die Bakterien der Gattung Veillonella können die Milchsäure, die bei starker Muskelanstrengung entsteht, so verwerten, dass ein die Ausdauer steigernder Stoff freigesetzt wird.
Aber ebenso groß ist der Einfluss des Mikrobioms auf unsere Gesundheit. Immer mehr Forscherinnen und Forscher kommen inzwischen zu dem Schluss, dass ein aus dem Gleichgewicht geratener Bakteriengarten für allerlei Krankheiten wie zum Beispiel Arteriosklerose, Herzinfarkt, Parkinson oder Diabetes verantwortlich sein könnte. Auch bei der Entstehung von Übergewicht scheinen unsere kleinen Mitbewohner eine zentrale Rolle zu spielen. Offensichtlich kommunizieren die Darmbakterien über Botenstoffe mit unserem Gehirn und bringen uns so im schlimmsten Fall sogar dazu weiterzuessen, wenn wir längst satt sind.
Mit welcher Ernährung hält man das Mikrobiom gesund?
Ein wichtiges Thema also, in dem es allerlei neue Entdeckungen und Entwicklungen gibt. Deswegen befassen wir uns in der neuen Folge des Podcast "Sie läuft. Er rennt" diesmal mit den Mikrobiom. Wir gehen auf Spurensuche , sprechen über die neusten wissenschaftlichen Studien und erklären, wie man sich ernähren muss, wenn man das Mikrobiom gesund halten möchte. Und worauf man beim Essen unbedingt verzichten sollte. Hören Sie rein.
Wenn Sie Fragen und Anregungen zu unserem Podcast haben, dann erreichen Sie uns unter folgender Mail-Adresse: sielaeufterrennt@stern.de
Wir freuen uns von Ihnen und Ihren Lauferfahrungen zu hören.