Australiern muss ins Krankenhaus Wie Skinny Jeans Ihre Gesundheit gefährden können

Eine Australierin hilft beim Umzug: Sie geht oft in die Hocke, kniet lange. Ihre Röhrenjeans wird ihr dabei zum Verhängnis.

Skinny Jeans liegen seit Jahren im Trend: Sie betonen die Figur und lassen schlanke Beine noch schlanker aussehen. Auch Herzogin Kate hat sich zuletzt in ihnen gezeigt: Nur wenige Wochen nach der Geburt saß sie damit im Gras, der Körper perfekt geformt.

Doch die Röhren sind der Gesundheit nicht unbedingt zuträglich: Ärzte beschreiben jetzt im "Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry" den Fall einer 35-Jährigen: Für die junge Frau wurde ihre Hose zu einer ernsthaften Gesundheitsgefahr.

Die Frau aus Adelaide in Australien half bei einem Umzug: In ihrer engen Jeans räumte sie Regale aus und ging dafür oft und lange in die Hocke. Am Abend spürte sie ihre Füße nicht mehr und konnte kaum laufen, sie stolperte und fiel. Mehrere Stunden lag sie am Boden, unfähig aufzustehen - bis sie schließlich gefunden und ins Royal Adelaide Hospital eingeliefert wurde.

Die Frau musste aus der Hose geschnitten werden

Ihre Waden seien derart geschwollen gewesen, dass ihre Hosen aufgeschnitten werden mussten,  schreiben die Neurologen in ihrem Fachartikel. In solchen Artikeln stellen Ärzte ungewöhnliche Fälle vor, um Kollegen auf neuartige Erkrankungen aufmerksam zu machen. Die Frau habe ihre Knöchel und Zehen nicht mehr richtig bewegen können - eine Taubheit hatte sich in ihren Unterbeinen und Füßen ausgebreitet. Ihre Füße fühlten sich allerdings warm an und waren gut durchblutet.

Die Untersuchung zeigte: Das lange Hocken und der Druck, der dadurch auf die Beine entstand und durch die enge Jeans verschlimmert wurde, hatte Muskeln und Nervenfasern verletzt. Die Frau habe ein akutes Kompartmentsyndrom entwickelt - ein medizinischer Notfall. Dabei wirkte die Jeans wie ein zu enger Gipsverband: Sie verhinderte, dass sich das angeschwollene Gewebe in den Unterschenkeln ausbreiten konnte. Dabei kann die Durchblutung gestört werden, Muskeln, Gefäße und Nerven können Schaden nehmen - im schlimmsten Fall müssen die betroffenen Gliedmaßen amputiert werden.

Die Australierin kam noch einmal mit dem Schrecken davon: Die Ärzte verabreichten ihr intravenös Flüssigkeit, nach vier Tagen am Tropf gingen die Schwellungen in ihren Beinen zurück. Sie wurde ohne bleibende Schäden aus dem Krankenhaus entlassen und  konnte wieder selbstständig und ohne Hilfe gehen.

Es habe zwar bereits frühere Berichte gegeben, wonach die engen Jeans Nerven an der Leiste einengen können. Dass sie sich auch auf die Unterschenkel auswirken und Störungen hervorrufen könne, sei bis jetzt noch nicht beobachtet worden, schreiben die Mediziner. An "Fashion Victims" richten die Ärzte eine deutliche Botschaft: Wer in die Hocke geht und lange kniet, sollte besser auf Skinny Jeans verzichten.

lea

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