Übergewichtige Beschäftigte in den USA kosten die Wirtschaft einer Studie zufolge jährlich rund 73,1 Milliarden Dollar (52,3 Milliarden Euro). Für diese Summe könnten 1,8 Millionen Arbeiter zu einem Lohn von 42.000 Dollar beschäftigt werden, hieß es in der am Freitag veröffentlichen Studie der Duke-National Universität in Singapur. Diese Summe entspricht dem Durchschnittslohn in den USA.
Die Summe ergebe sich aus der geringeren Produktivität am Arbeitsplatz, der häufigeren Abwesenheit wegen Krankheit und höheren Arztkosten bei Übergewichtigen, schrieb der Leiter der Studie, Eric Finkelstein. Der Großteil der Kosten entfällt demnach auf die geringere Produktions- und Leistungsfähigkeit.
Die Studie schätzt die Kosten, die durch geringere Produktivität, häufigere Abwesenheit und höhere Arztkosten bei Frauen und Männern mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 40 anfallen, auf 16.900 beziehungsweise 15.500 Dollar im Jahr. Ein normalgewichtiger Arbeiter koste dagegen nur 10.000 Dollar im Jahr. Ein BMI von 40 entspricht einem Übergewicht von rund 45 Kilogramm bei Frauen.
Übergewicht ist allerdings nicht nur ein amerikanisches Problem. Die Organisation für wirtschafliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) präsentierte im September erschreckende Zahlen : In mindestens 33 OECD-Mitgliederländern ist demnach jeder Zweite übergewichtig, jeder Sechste sogar fettleibig. Deutschland liegt laut dem Bericht im Mittelfeld.
Die OECD-Experten fordern ein gemeinsames Vorgehen von Regierungen und Wirtschaft, um dem Problem Herr zu werden. Ohne eine bessere Zusammenarbeit könnte sich der Anteil der übergewichtigen Menschen in der kommenden Dekade um ein Prozent jährlich erhöhen.