US-Senatorin wertet Krankenschwestern ab – die zeigen ihr die Realität

Die US-Senatorin Maureen Walsh hat sich mit nur wenigen Worten wohl bei allen Krankenschwestern in den Vereinigten Staaten – und sicherlich auch darüber hinaus – unbeliebt gemacht. Während einer Diskussion im Senat über einen Antrag, der Krankenschwestern durchgehende Pausen garantieren soll, sagte Walsh: "Ich würde mal unterstellen, dass diese Krankenschwestern bereits Pausen nehmen. Sie spielen wahrscheinlich den überwiegenden Teil des Tages Karten."

Ein ganzer Berufsstand fühlte sich von dem Statement der Politikerin aus dem Bundesstaat Washington angegriffen – die Antwort der Krankenschwestern ließ nicht lange auf sich warten. Viele empfanden die Aussage als verletzend und wenig wertschätzend für ihre Arbeit, die ihnen oft alles abverlangt und solche Pausen meistens eben nicht zulässt.

Vor allem in den sozialen Netzwerken war der Unmut groß. Ein Facebook-User verfasste laut CNN einen Aufruf, der Senatorin aus Protest Kartenspiele zuzuschicken. "Ich kenne keine Krankenschwestern, die Karten spielen. Ich kenne nur Krankenschwestern, die sich um Babys kümmern, die mit Gehirnen geboren wurden, die nicht zu bluten aufhören. Oder Krankenschwestern, die Neugeborene halten, welche nicht zu weinen aufhören können, weil sie heroinsüchtig geboren wurden", zitiert der Sender aus dem offenen Brief. Schon bald versank das Büro von Walsh quasi in Karten, mehr als 1700 solcher Sets gingen ein.

Auf Twitter posteten viele Krankenschwestern (und natürlich auch Krankenpfleger) Bilder, um Walsh zu zeigen, wie ihr Alltag tatsächlich aussieht. Von Langeweile ist dort wenig zu sehen. Stattdessen: Pflegerinnen und Pfleger, die sich engagiert um Patienten kümmern. medizinische Geräte bedienen oder sich fortbilden. Manche reagieren humorvoll, andere mit purer wUT.

Mittlerweile hat auch die Senatorin erkannt, dass ihre Äußerungen mindestens in politischer Hinsicht unklug waren, schließlich gehen ihr so potenzielle Wählerstimmen verloren. Sie habe eine Linie überschritten, entschuldigte sich Walsh in einer ausführlichen Erklärung: "Ich wünschte, ich könnte das zurücknehmen." 

Quellen: CNN / Maureen Walsh / Twitter