Die Diagnose Bei ihr wollte das Sodbrennen nicht aufhören. Der Arzt findet die Antwort an den Fingern

Dr. Klaus Muehlenberg
Wenn das Sodbrennen einfach nicht aufhört
Wenn das Sodbrennen einfach nicht aufhört
© Getty Images
Eine Frau leidet seit zehn Jahren an Sodbrennen. Ein Arzt entdeckt, womit das zusammenhängt – wichtige Indizien sind ihre Finger und ihr Mund.

Meine Kollegen aus der Chirurgie schickten die Patientin: Die Mittsechzigerin litt seit zehn Jahren unter Sodbrennen. Das saure Aufstoßen ist ein Problem unserer Überflussgesellschaft, etwa jeden zehnten Deutschen plagt es. Zucker, Südfrüchte, Nikotin, Alkohol und Übergewicht fördern das Phänomen. Verzichtet man auf die Speisen und Genussmittel und führt ein gesünderes Leben, lassen die Beschwerden oft nach. Die Patientin berichtete über heftige, brennende Schmerzen hinter dem Brustbein. Seit einiger Zeit nahm sie "Säureblocker" ein, die ihr gut halfen. Doch nun hatte sie aufgeschnappt, dass diese Mittel zu Demenz führen können. Zudem sei eine Freundin wegen Sodbrennens operiert worden und habe keine Beschwerden mehr – den Eingriff wünschte sie sich. Per Schlüsselloch-Methode wird dabei der Mageneingang verengt, sodass weniger Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen kann.

Die Behandlungs-Leitlinie empfiehlt, vor so einer Operation den Druck in der Speiseröhre zu messen und zu prüfen, ob sie sich ausreichend bewegt. Denn: Bei einigen Erkrankungen bessert sich das Sodbrennen trotz des Eingriffs nicht, etwa bei Verwachsungen oder Bewegungsstörungen der Speiseröhre. Die Untersuchung vergleiche ich mit einem Besuch beim Zahnarzt – unangenehm, aber notwendig.

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