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Milchzähne Gesundes Gebiss von Anfang an

Die ersten Zähne kommen etwa sechs Monate nach der Geburt - und nicht ohne Geschrei
Die ersten Zähne kommen etwa sechs Monate nach der Geburt - und nicht ohne Geschrei
© Colourbox
Da der Kiefer eines Babys nicht genug Platz für die bleibenden Zähne bietet, bekommt er zunächst Milchzähne. Auch wenn diese nach einigen Jahren ausfallen, ist es wichtig, sie gründlich zu pflegen.

Bereits vor der Geburt entwickeln sich die Milchzähne: Etwa in der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche formen sich die Vorläufer. Und schon in der 20. Woche entstehen die ersten Anlagen für die bleibenden Zähne. Bei der Geburt sind zwar noch keine Beißerchen zu sehen, aber die Kronen der ersten Schneidezähne sind fast fertig ausgebildet und warten nur noch darauf, durch das Zahnfleisch zu brechen. Zu diesem Zeitpunkt sind die übrigen Milchzähne schon zur Hälfte ausgehärtet.

Zum Vorschein kommen die ersten Zähnchen meist im sechsten Lebensmonat. Um den ersten Geburtstag herum sind die oberen und unteren Schneidezähne zu sehen. In dieser Zeit beginnen auch die ersten Backenzähne, sich durch das Zahnfleisch nach draußen zu schieben. Gleichzeitig wächst der Kiefer, er wird länger und breiter. Mit zweieinhalb Jahren hat das Kind ein vollständiges Milchgebiss mit insgesamt 20 Zähnen. In Ausnahmefällen kommen die Milchzähne etwas früher oder später, beides beeinträchtigt die weitere Entwicklung der Zähne nicht.

Je mehr das Kind kaut, desto gesünder wird sein Gebiss

Gesunde Milchzähne sind die Basis für ein gesundes Gebiss im Erwachsenenalter. Damit die Zähne alle Nährstoffe bekommen, die sie brauchen, sollten Eltern darauf achten, dass ihr Kind sich ausgewogen ernährt. Es sollte genügend Eiweiß, Vitamine und Spurenelemente erhalten sowie alle wichtigen Mineralstoffe: Kalzium, Phosphat, Fluorid und Eisen.

Eltern tun ihrem Kind etwas Gutes, wenn sie ihm Lebensmittel geben, die es kräftig kauen muss, etwa rohes Gemüse. Denn das Kauen sorgt dafür, dass sich Zähne und Kiefer richtig entwickeln. Schlecht sind zuckerhaltige und saure Getränke: Sie lassen Karies entstehen. Fault ein Milchzahn und muss er deswegen vorzeitig gezogen werden, verschieben sich möglicherweise benachbarte Zähne. Das kann dazu führen, dass bleibende Zähne später nicht an der richtigen Stelle durchbrechen können.

Zähneputzen mit Watterolle oder Läppchen

Auch Milchzähne müssen sorgsam gepflegt werden. Experten empfehlen, schon die ersten Zähne regelmäßig zu reinigen. Zunächst mit einem Zellstoffläppchen oder einer kleinen Watterolle, wie sie der Zahnarzt verwendet. So früh wie möglich sollten Eltern jedoch zu einer speziellen Kinderzahnbürste übergehen. Für die unterschiedlichen Altersklassen gibt es verschiedene Modelle. So gewöhnt sich das Kind frühzeitig an Bürste und Zahnpasta.

Muss der Zahnarzt trotzdem einen Milchbackenzahn frühzeitig entfernen, sollte er die entstehende Lücke mit einem so genannten Lückenhalter stabilisieren. Sonst wachsen die nachkommenden Backenzähne schief ein oder haben keinen Platz zum Durchbrechen. Im Übrigen sollten Eltern darauf achten, dass ihr Kind nicht übermäßig am Daumen lutscht: Diese Angewohnheit führt auf Dauer fast zwangsläufig zu Kieferfehlstellungen oder schief stehenden Zähnen. Ein Schnuller ist nicht ganz so schädlich, allerdings ist auch hier der übermäßige Gebrauch nicht zu empfehlen.

Der Übergang vom ersten zum zweiten Gebiss

Die ersten bleibenden Zähne, die durchbrechen, sind Backenzähne, genauer: die sogenannten Sechser. Das sind breite Mahlzähne weit hinten in der Mundhöhle. Sie wachsen im sechsten Lebensjahr hinter den letzten Milchzähnen. Da sie keinen Vorgänger im Milchgebiss haben, bemerken die Kinder oft nicht, dass sie durchbrechen. Doch gerade die Sechser sollten die Kinder besonders gut pflegen, denn sie sind wichtig für einen regelmäßigen Kieferaufbau.

Fast zeitgleich mit den ersten Backenzähnen brechen die mittleren Schneidezähne durch. Bis zum 13. Lebensjahr wird das Milchgebiss dann Zahn um Zahn ersetzt. Die Wurzeln der Milchzähne lösen sich in dieser Phase allmählich auf. Deshalb lockern sich die Milchzähne und fallen schließlich aus.

Innerhalb weniger Wochen wachsen die neuen Zähne in die entstandenen Lücken hinein. Mit dem Durchbruch der hintersten Backenzähne, der sogenannten Siebener, ist das bleibende Gebiss im Wesentlichen komplett: Es hat nun 28 Zähne. Die Weisheitszähne, die Achter, kommen - wenn überhaupt - erst nach dem 16. Lebensjahr zum Vorschein.

Rüdiger Braun

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