Zahnmedizin Westdeutsche haben gesündere Zähne

Während den 35- bis 44-jährigen Westdeutschen statistisch gesehen 3,6 Zähne fehlen, sind es bei den gleichaltrigen Ostdeutschen fast fünf. Bei Senioren von 65 Jahren an fällt der Unterschied noch drastischer aus.

Auch zwölf Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es in West und Ost noch immer Unterschiede bei der Zahngesundheit. «Westdeutsche haben nach wie vor gesündere Zähne als Ostdeutsche», sagte die Ärztin Annerose Borutta von der Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde der Friedrich-Schiller-Universität Jena, in einem dpa- Gespräch. Während den 35- bis 44-jährigen Westdeutschen statistisch gesehen 3,6 Zähne fehlten, seien es bei den gleichaltrigen Ostdeutschen fast fünf. Bei Senioren von 65 Jahren an falle der Unterschied noch drastischer aus.

«Tendenziell geht der Zahnverlust bei jüngeren Menschen aber seit Jahren deutlich zurück», schätzte Borutta ein. «Der Verlust bleibender Zähne wegen Karies kommt heute bei Schulkindern praktisch überhaupt nicht mehr vor». Karies ist nach Angaben der Professorin für Kinderzahnheilkunde nach wie vor die Hauptursache für vorzeitigen Zahnverlust. Erst jenseits des 50. Lebensjahres müssten Zähne häufiger wegen Zahnbetterkrankungen gezogen werden. Der Trend zum gesunden Gebiss ist nach Einschätzung der Zahnmedizinerin unter anderem auf ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und fluoridhaltige Zahncremes zurückzuführen. Auch Vorbeugungsprogramme in Zahnarztpraxen, Kindergärten und Schulen zeigten Wirkung.

«In Zukunft werden Zahnärzte den Senioren verstärkt Aufmerksamkeit widmen müssen», sagte die Wissenschaftlerin. Gegenwärtig besäßen nach einer bundesweiten Studie mehr als 43 Prozent der 65- bis 74-Jährigen keine eigenen Zähne mehr. «In den neuen Bundesländern ist es sogar mehr als jeder Zweite dieser Altersgruppe.» Häufig verzichteten Senioren auf eine Zahnprothese oder versorgten diese schlecht. 13 Prozent der über 65-Jährigen trügen ihre Prothesen länger als 15 Jahre.

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