Der Film war bereits abgedreht, mehrere Stars spielen darin mit, trotzdem soll der Film "Batgirl" nicht veröffentlicht werden. Erstmals sprechen die Regisseure über dieses ungewöhnliche Vorgehen. Sie zeigen sich "traurig" und "schockiert". Zudem kursieren verschiedene Theorien für das Film-Aus.
Es ist ein ungewöhnlicher Schritt: Warner Bros gab bekannt, das 90 Millionen teure Filmprojekt mit Leslie Grace als "Batgirl" und Micheal Keaton als "Batman" gestrichen zu haben. Die Comic-Verfilmung der Superheldin war bereits abgedreht und befand sich gerade in der Post-Produktion. Der Film wird damit weder im Kino, noch auf der Streaming-Plattform HBO Max zu sehen sein.
Jetzt haben sich die Regisseure Adil El Arbi und Bilall Fallah auf Instagram zu Wort gemeldet. Sie zeigen sich schockiert über die Streichung des Superheldinnen-Films durch den Unterhaltungsriesen Warner Bros. "Wir sind traurig und schockiert über die Nachrichten", schrieben die Regisseure. "Wir können es immer noch nicht glauben."
"Als Regisseure ist es für uns von größter Bedeutung, dass unsere Arbeit dem Publikum gezeigt wird", fügten die Filmemacher hinzu. Die Comic-Verfilmung sei zwar noch "lange nicht fertig" gewesen; sie hätten sich aber gewünscht, dass "Fans in aller Welt die Möglichkeit gehabt hätten, den endgültigen Film selbst zu sehen und aufzunehmen".
Auch "Batgirl"-Darstellerin Leslie Grace hat sich mittlerweile zum Aus des Films geäußert. Auf Instagram schrieb die Schauspielerin: "Nach den jüngsten Nachrichten über unseren Film "Batgirl" bin ich stolz auf die Liebe, die harte Arbeit und die Absicht, die all unsere unglaublichen Darsteller und die unermüdliche Crew in diesen Film gesteckt haben, der sieben Monate lang in Schottland gedreht wurde." Grace bedankt sich außerdem bei ihren Fans, die an sie geglaubt haben, den Umhang zu tragen und ihr "eigener verdammter Held" zu werden.
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Höchst ungewöhnlicher Schritt
Beobachter stuften es als höchst ungewöhnlich ein, dass ein Filmporojekt so kurz vor der Fertigstellung einfach fallen gelassen wird. Die "New York Post" berichtete unter Berufung auf Hollywood-Insider, dass Testvorführungen bei Zuschauern schlecht ausgefallen wären. Laut "Deadline.com" soll der Schritt mit anderen Schwerpunkten, Strategien und Sparmaßnahmen des neuen Medienkonzerns Warner Bros. Discovery zusammenhängen. Das Studio Warner Bros. äußerte sich bislang nicht zu den "Batgirl"-Plänen.
Eine weitere Theorie lautet, dass "Batgirl" womöglich Opfer strategischer Entscheidungen im Zuge der Fusion des Medien- und Unterhaltungsriesen WarnerMedia, zu dem das Hollywood-Studio Warner Bros. und HBO Max gehören, und des Medienunternehmens Discovery zu Warner Bros. Discovery in diesem Jahr.
Warner hatte eigentlich Filme direkt für HBO Max produzieren wollen, um die Streaming-Plattform für neue Kunden attraktiver zu machen. Diese Strategie war aber umstritten. Das Branchen-Magazin "Variety" berichtete unter Berufung auf Insider, "Batgirl" sei womöglich nicht groß und schillernd genug für einen Kino-Start gewesen, zugleich aber zu groß, um allein für eine Streaming-Plattform wirtschaftlichen Sinn zu ergeben.
Adil El Arbi und Bilall Fallah sind sich in ihrem Statement sicher, dass die Darsteller und die Crew hinter den Kulissen nicht nur hart gearbeitet, sondern auch einen fabelhaften Job abgeliefert haben. "Es war ein Traum, mit solch fantastischen Schauspielern wie Michael Keaton, J. K. Simmons, Brendan Fraser, Jacob Scipio, Corey Johnson, Rebecca Front und insbesondere der großartigen Leslie Grace, die Batgirl mit so viel Leidenschaft, Hingabe und Menschlichkeit porträtiert hat, zusammenzuarbeiten", erklärten die Regisseure.